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- 13. Januar 2010 3 Min.
In "Friendship!" tritt Matthias Schweighöfer mit Co-Star Friedrich Mücke strippend in einem schwulen Club auf. Queer.de sprach zum Kinostart mit den beiden über Freundschaft, Erotik und schwule Fans.
Von Peter Fuchs
Deutschland, 1989: Die Mauer fällt. Der junge Ossi Veit (Friedrich Mücke) will mit seinem Begrüßungsgeld nach San Francisco, zum westlichsten Punkt der Welt. Sein bester Freund Tom (Matthias Schweighöfer) begleitet ihn. Doch das Begrüßungsgeld reicht nur bis New York... Der neue Film "Friendship!" ist ein Road-Trip quer durch die USA. Um an Geld zu kommen, treten Tom und Veit auch in einem schwulen Club auf. Dabei entledigen sie sich als "The Leningrad Stallions" strippend ihrer russischen Uniformen.
Hat sich der Strip als "Leningrader Hengste" für Euch sexy angefühlt?
Friedrich: Also ich fand mich dabei unglaublich sexy. Ich fand Matthias auch sehr sexy!
Matthias: Ja? Ich fand dich auch richtig sexy, Friedrich.
Wie schön. Seid Ihr privat befreundet?
Matthias: Ja, wir kennen uns schon seit zwölf Jahren.
Friedrich: [schaut erstaunt und lacht] Das stimmt so nicht ganz. Wir kennen uns erst seit dem Casting für "Friendship!"
Matthias: Ok, dann seit einem Jahr. Aber Friedrich passte sofort schablonenartig zu mir. Das habe ich so noch nie erlebt. Ich verbinde mit ihm auch die ganzen emotionalen Momente beim Dreh in Amerika. Ich kannte das bisher nicht, dass mir ein anderer Mensch so viel von den Lippen abliest, wie es bei Friedrich der Fall ist.
Friedrich: Wir haben uns auch privat getroffen und einander Vertrauen geschenkt. Die lange Freundschaft zwischen Tom und Veit zu spielen, fiel dadurch ziemlich leicht.
Da seid Ihr für den Striptease ja gut eingespielt gewesen. Hat Euch ein Coach bei der Szene unterstützt?
Matthias: Nein, ich komme ja ursprünglich aus der Strip-Szene und habe damit mein Studium finanziert. [Friedrich schaut wieder erstaunt] Nein, Scherz, wir haben uns an drei Wochenenden mit einem Choreografen zusammengesetzt. Wir entwickelten eine Choreografie, um anhand dieser Choreografie wie Amateure zu improvisieren. Es sollte etwas Festes sein, an dem wir uns orientieren.
Friedrich: Es hat viel Spaß gemacht, vor allem, weil wir beim Strippen unsere eigenen Ideen einbrachten. Ich will nicht zu viel verraten, aber dieser Russenkreis kam von uns.
Gibt es beim Strippen einen Unterschied, ob man als Mann eine Frau oder einen Mann antörnen will? Was glaubt Ihr?
Matthias: Ich finde Männer, die sich dehnen, immer unglaublich blöd. Ich weiß nicht, warum, aber bei einer Frau finde ich es selbstverständlich, dass sie sich gut dehnen kann. Wenn ein Mann ein paar fiese Tanznummern, die eigentlich gedehnt aussehen müssen, vor einer Frau ausübt und sie dabei antanzt, finde ich es ziemlich unerotisch. Allerdings beantwortet das die Frage nicht. Vielleicht müsste man da eine Frau fragen.
Friedrich: Ich finde es eher niedlich, wenn ein Mann dann auch noch versucht, sich seine Schuhe aufzubinden und nicht runter kommt.
Habt ihr die Szene in einer schwulen Bar gedreht?
Friedrich: Nein, das war im Studio mit Komparsen.
Es wäre interessant gewesen, wie ein authentisch schwules Publikum euren Striptease aufgenommen hätte...
Matthias: Ja, das hätte ich ziemlich spannend gefunden.
Friedrich: Aber die Leute, die da begeistert klatschen, die waren schon heiß.
Matthias: Eben. Da brannte die Hütte! Und das hat gerochen – mein lieber Mann!
Bekommt Matthias Schweighöfer auch schwule Fanpost?
Matthias: Kürzlich lobte mich ein Mann für meine Arbeit im Gästebuch meiner Homepage. Zum Abschluss schreibt er "Und wie wir Homos gerne sagen: Kann denn sooo was nicht mal schwul sein? Ich wünsch dir alles Gute für deine Familie", oder so. Ich geh mal davon aus, dass er schwul ist.
Schmeichelt dir das?
Matthias: Klar, das Kompliment nehme ich gerne an. Es gab auch mal die Ausgabe einer Schwulenzeitschrift, bei der ich auf dem Cover war. Die war deshalb ausverkauft. Ausverkauft! Wahnsinn!
Links zum Thema:
» Homepage zum Film
» Online-Spiel Russenstrip
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