Die südafrikanische Mittelstreckenläuferin Caster Semenya darf nicht in ihrem Heimatland zu Sportveranstaltungen antreten, bis Zweifel über ihre Geschlechtsangehörigkeit ausgeräumt sind.
Bereits letztes Jahr wurde bei der Leichtathletik-WM in Berlin gemutmaßt, ob Semenya in Wirklichkeit ein Mann sei und daher Startvorteile habe. Sie gewann dort Gold im 800-Meter-Rennen (queer.de berichtete). Obgleich der Verdacht bislang nicht bestätigt werden konnte, hat Südafrikas Nationales Olympisches Komitee (SASCOC) die 19-Jährige nun für alle Wettkämpfe im Land gesperrt.
Schriftlich teilte SASCOC mit, dass Semenya nicht starten dürfe, bis alle Testergebnisse des internationalen Leichtathletikverbandes vorlägen. "Wir müssen die Privatsphäre der Athletin respektieren. Eine ‚Bestätigung’ der Geschlechtszugehörigkeit ist daher verfrüht", heißt es darin. Im letzten Jahr kritisierten die Südafrikaner noch die Untersuchungen bei der WM. Damals verurteilten der Verband noch "Spekulationen und Anschuldigungen" gegen Semenya.
Manche der komplizierten Tests liefern erst nach mehreren Monaten Ergebnisse. Semenya selbst hatte in Interviews unter Tränen erklärt, sie sei selbstverständlich eine Frau. Ihre WM-Medaille musste sie bislang nicht abgeben. (dk)
"Wir müssen die Privatsphäre der Athletin respektieren."
Das hätte den Damen und Herren aus der Welt der
Sportfunktionäre schon früher einfallen sollen. Der
Umgang mit C. Semanya war und ist für mich ein Ärgernis.
sorry, aber euer titel ist untragbar und bescheuert. jedem auch nur ein bisschen denkenden menschen leuchtet unmittelbar ein, dass es sich bei caster semenya NICHT um einen mann handeln kann. wer nicht mal unterscheiden kann zwischen "mann" und "als 'intersexuell' verdächtigt" und ausserdem nicht respektieren will, dass caster semenya als frau aufwuchs und sich laut wiederholten selbstzeunissen als frau fühlt, sollte besser schweigen. queer.de beteiligt sich damit an einer miesen hetze.
weiter bedenklich, dass auch queer.de unhinterfragt das "startverbot" von sasoc kolportiert, jedoch das dementi von caster semenyas anwälten nirgends erwähnt:
die behandlung von als "intersexuell" verdächtigten athletinnen durch sportverbände und medien ist schon entwürdigend und menschenrechtswidrig genug auch ohne, dass sich queer.de da noch zu mittäterInnen macht:
Vielleicht ist Frau Semenya mit einer erhöhten Testosteronproduktion bedacht worden. Solche Frauen gibt es nicht nur in Südafrika, sondern in der ganzen Welt.
ja, diese kritik an der queer-redaktion finde ich völlig berechtigt. es stand nie zur debatte, "ob Semenya in Wirklichkeit ein Mann sei", wie es hier im artikel heißt. ein kleines bisschen differenzierung stünde einem magazin gut an, das seinen eigenen namen "queer" einer sexualpolitischen strömung entleiht, die in allererster linie auf der infragestellung von feststehenden geschlechtsidentitäten beruht.
Einmal mehr wird deutlich, was längst klar sein sollte:
Es gibt nicht zwei, sondern viele Geschlechter!
Daher müssen wir das andauernde, insbesondere massenmedial äußerst aggressiv propagierte Mann-Frau-Schubladen-Getue auf allen Ebenen und in allen Bereichen aktiv bekämpfen.
Denn hier geht es um den Kern von Heteronormativität, Heterosexismus und damit auch Homo-, Trans- und Interphobie!
Das hätte den Damen und Herren aus der Welt der
Sportfunktionäre schon früher einfallen sollen. Der
Umgang mit C. Semanya war und ist für mich ein Ärgernis.