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- 26. Januar 2010 2 Min.
Die DFW Deutsche Fernsehwerke GmbH hat Insolvenz angemeldet - der Betrieb des schwulen TV-Senders TIMM läuft aber vorerst weiter.
Bereits vergangenen Donnerstag hat die Firma beim Amtsgericht Charlottenburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, berichtet das Medienmagazin DWDL.de. Grund sei der "Nachfinanzierungsbedarf beim weiteren Ausbau des Fernsehsenders 'Timm'" gewesen. Der Sender will sich erst in den nächsten Tagen zu seiner Zukunft äußern, erklärte er auf Anfrage von DWDL.de. Jetzt spekuliert das Medien-Fachportal darüber, ob TIMM seinen Sendebetrieb in den nächsten Wochen fortführen kann.
Die TIMM-Macher hoffen offenbar, durch eine Insolvenz den ersten deutschen Schwulensender zu sanieren. Insolvenzverwalter ist der Berliner Rechtsanwalt Dr. Jürgen Wallner.
TIMM startete am 1. November 2008 als Free-TV-Sender. Es war einer der ungünstigsten Senderstarts, denn damals erreichte die Wirtschaftskrise Deutschland und der Werbemarkt brach ein. Als Verbreitungsweg setzte TIMM vor allem auf digitalen Kabel- und Satellitenempfang. Der Sender zeigt altbekannte amerikanische und britische Produktionen wie "Denver-Clan" und "Absolutely Fabulous", aber auch Erstausstrahlungen wie die Flugbegleiterserie "Mile High". Auch die Casting-Show "RuPaul's Drag Race" wurde hier erstmals in Deutschland gezeigt (queer.de berichtete).
Dazu produzierte die GmbH Shows wie "TIMMousine" oder die Dating-Show "Mancheck". Zudem wurden eigene Nachrichten gezeigt. Bereits im Mai letzten Jahres sah es beim Sender düster aus, als er sich von 25 freien und festen Mitarbeitern trennte (queer.de berichtete). Im September verkündete die DFW Deutsche Fernsehwerke GmbH dann, dass neue Investoren gefunden wurden; darunter das Land Nordrhein-Westfalen (queer.de berichtete). Offenbar reichten die Mittel aber nicht aus, um den Kanal profitabel zu machen. (dk)













