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- 27. Januar 2010 2 Min.
In Großbritannien hat sich nach einer Langzeitstudie die Akzeptanz von Schwulen und Lesben dramatisch verbessert - trotzdem glaubt immer noch mehr als ein Drittel, Homosexualität sei falsch.
Insgesamt wurden bei der "British Social Attitudes Study", die von der staatlichen Statistikbehörde durchgeführt wird, 4.486 Menschen aus England, Schottland und Wales interviewt. Von ihnen sagten 36 Prozent, dass Homosexualität immer oder meistens falsch sei. Bei der ersten Studie im Jahr 1983 gaben das noch 62 Prozent an. In der neuen Studie erklärten 39 Prozent, Homosexualität sei nie falsch, während zehn Prozent angaben, die gleichgeschlechtliche Liebe sei selten falsch.
Der Europaabgeordnete Michael Cashman, der auch Vorsitzender der schwul-lesbischen Intergruppe im Parlament ist, lobte in der BBC die Regierung, weil sie sich etwa bei der Aufhebung des Homo-Verbots in den 60er Jahren fortschrittlicher erwies als die öffentliche Meinung. Der Abgeordnete der sozialdemokratischen Labour-Partei warnte jedoch davor, sich jetzt zurückzulehnen: "Es gibt immer noch Hochburgen der Intoleranz. Wir haben das gestern bei der Abstimmung im Oberhaus gesehen". Die Lords haben einen Plan der Labour-Regierung zur Erweiterung des Antidiskriminierungsgesetzes für die Kategorie "sexuelle Orientierung" auf Kirchen abgelehnt. Die religiösen Organisationen dürfen daher weiterhin - wie auch in Deutschland - Schwule und Lesben etwa im Job aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminieren.
In vielen Punkten zeigten sich die Briten in der Studie toleranter. So sind nur noch 14 Prozent der Meinung, es sei schlecht, wenn unverheiratete Paare zusammen wohnen. Einzig in der Frage nach der weichen Droge Cannabis zeigen sich die Briten kritischer: 58 Prozent sind jetzt dafür, dass das Rauschmittel illegal bleiben soll; 2001 glaubten das nur 46 Prozent. (dk)














