Subversiver Protest in Österreich: Ein Mann und eine Frau aus Linz kämpfen um das Recht, eine Eingetragene Partnerschaft eingehen zu dürfen.
In der Alpenrepublik wurde erst im Januar nach jahrelangem politischen Streit ein Rechtsinstitut für schwule und lesbische Paare eingeführt, das jedoch viel weniger Rechte und Pflichten als die Ehe umfasst (queer.de berichtete). Ein Ansturm auf die "Homo-Ehe" ist deshalb erwartungsgemäß ausgeblieben. Das Hetero-Paar aus dem oberösterreichischen Linz will sich dennoch verpartnern. Es sieht in dem Gesetz eine Ungleichbehandlung und will mit seinem Vorhaben dagegen protestieren, teilte sein Anwalt Helmut Graupner mit. Graupner ist als Chef der Gruppe Rechtskomitee Lambda (RKL) einer der bekanntesten Homo-Aktivisten in Österreich.
"Ein Recht sollte für alle gelten und nicht verschiedene Regeln für verschiedene Menschen", sagte der in der Szene wohlbekannte Rechtsbeistand. Beide Formen der Bindung vor dem Staat sollten laut Graupner für alle offen sein - und zwar unabhängig von der sexuellen Orientierung.
Falls der Antrag des Linzer Hetero-Paares auf eine "Homo-Ehe" scheitert - was als äußerst wahrscheinlich gilt - wollen die beiden bis vor das österreichische Verfassungsgericht ziehen.
Die Einführung von eingetragenen Partnerschaften war in Österreich umstritten. Sie wurde zwar von der Großen Koalition von ÖVP und SPÖ mit Unterstützung der Grünen beschlossen. Allerdings protestierte die mächtige katholische Kirche wiederholt gegen das Gesetz, ebenso wie die beiden im Parlament vertretenen rechtspopulistischen Parteien. Homo-Gruppen zeigten sich dagegen enttäuscht, dass Schwulen und Lesben zwar die gleichen Pflichte wie Eheleuten auferlegt wurden, sie allerdings nicht die gleiche Rechte erhalten. So gibt es etwa keine Gleichstellung im Adoptionsrecht. (cw)
BRAVO !!
Ich weiss sowieso nicht, warum der Satz nicht so in unserem "Gleichstellungsgesetz" (BRD) fest verankert iss ?!