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  • 18. Februar 2010 30 2 Min.

Der DFB erklärt die Sex-Affäre um Manfred Amerell für beendet, belastet den Ex-Funktionär aber schwer. St.-Pauli-Präsident Corny Littmann vermutet dagegen, dass der Fußballverband generell Probleme mit Homosexuellen habe.

"Mit seinem Rücktritt hat er das getan, was wir sonst hätten tun müssen", erklärte DFB-Präsident Theo Zwanziger. "Damit gibt es kein Verfahren Amerell mehr, weil er keine Ämter mehr hat." Zuvor hatte der 27-jährige Schiedsrichter Michael Kempter gegenüber dem DFB erklärt, der 62-jährige Amerell habe ihn sexuell belästigt (queer.de berichtete). Amerell weist die Vorwürfe zurück; er sei aber mit dem Referee eng befreundet gewesen.

Für DFB-Chef Zwanziger steht bereits fest, wer der Schuldige ist: Amerell habe sich "pflichtwidrig verhalten", selbst wenn keine sexuelle Nötigung stattgefunden hätte: "Dass es dort sexuelle Kontakte gegeben hat, das lässt sich aus meiner Sicht nicht bestreiten", erklärte Zwanziger und sprach dabei von einem verbotenen Abhängigkeitsverhältnis: "Es ist eindeutig, dass er in der Ausübung seiner Position die Grenzen nicht gesehen hat, die man beachten muss."

Amerell selbst hält den DFB-Vorwurf vom Abhängigkeitsverhältnis für einen vorgeschobenen Grund: "Ich konnte in meiner Position Schiedsrichter, die in der 3. oder 2. Liga pfeifen und in die Bundesliga wollten, nicht dorthin befördern", erklärte er im Gespräch mit dem Deutschen Sportfernsehen. "Jeder Bundesliga-Schiedsrichter, der sich da oben reinpfeift, muss sich dafür nicht reinschlafen." Der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Töchtern sprach im Interview auch über Selbstmordgedanken: "Man fragt sich jeden Tag, wie das Leben weitergehen soll."

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Littmann: Amerell ist "Täter und Opfer"

Scharfe Kritik am DFB übte Corny Littmann, offen schwuler Präsident des Zweitligavereins FC St. Pauli. Zwar rede der Verband viel über einen offenen Umgang mit Schwulen, praktiziere diesen aber nicht: "Schwule Schiris sind nicht wohlgelitten im deutschen Schiedsrichterwesen, wenn sie sich offen verhalten. Deshalb ist es verständlich, dass sich Herr Amerell in seinen Aussagen sehr zurückgehalten hat", erklärte der 57-Jährige gegenüber der dpa. Amerell sehe er als "Täter und Opfer des Systems zugleich": "Er ist sicherlich das Opfer eines Verbandes, der große Probleme hat, mit der Sexualität seiner leitenden Funktionäre umzugehen. Drei Wochen mit Vermutungen durch die deutsche Medienöffentlichkeit gezerrt zu werden, ist alles andere als erquicklich", so Littmann. Boulevardzeitungen haben mit Überschriften wie "Ist Amerell ein Sex-Erpresser?" ("Bild") aufgemacht. Der St.-Pauli-Chef bezeichnete Amerells Verhalten als typisch für jemanden, der über Jahre hinweg nicht offen mit seiner Sexualität umgegangen sei. (dk)

Wöchentliche Umfrage

» Wer ist für dich am unglaubwürdigsten in der Schiedsrichter-Affäre?
    Ergebnis der Umfrage vom 08.3.2010 bis 15.3.2010

#1 SeXXX-O-MaticAnonym
  • 18.02.2010, 21:37h
  • Da haben wir es wieder: Unangenehme Dinge sehr schnell für beendet erklären! Vielleicht gibt es bei den Schiedsrichtern der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. und Regionalliga auch die eine oder andere Klemm- und Schrankschwester. Und wie sieht es bei weiblichen Schiedsrichtern aus? Wird damit offener umgegangen, wenn sich jemand als stolze und überzeugte Lesbe outet?
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#2 PR-FalleAnonym
#3 RabaukeAnonym
  • 19.02.2010, 11:57h
  • Meine Meinung: Fussball Bitte ganz abschaffen. Dieses ewige Gelsülze, die in den Profifussballvereinen gezahlten Millionenbezüge, stehen in keinem Verhältnis. Es ist wirklich Kindergarten. "Der Schiri hat den Präsidenten am Ohr gezogen. Auaaaa. Dafür ist Spieler X oder y jetzt eifersüchtig und will dem Schiri nicht mehr aus seinem Colabecherchen trinken lassen." An der nächsten Wand steht dann. "Klaus ist blöd und ich hasse ihn." Mal sehen was da noch kommt? Ich vermute: Zickenkrieg und "Kindergarten-2".
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