Der Sendebetrieb des in die Krise geratenen schwulen TV-Senders TIMM ist für die kommenden Wochen gesichert. Allerdings wird die Ausstrahlung per Satellit abgestellt.
Von Christian Scheuß
Es muss ein kleinerer, aber dennoch deutlich vernehmbarer Feldbrocken gewesen sein, der im Sender als Last von TIMM-Geschäftsführer Frank Lukas abgefallen ist. "Wir haben heute grünes Licht bekommen: TIMM kann bis zum 31. März auf Sendung bleiben", verkündete er die frohe Botschaft gegenüber queer.de. Das Durchhangeln von Woche zu Woche und die Ungewissheit, ob statt des Männeraquariums bald nur noch ein Testbild gesendet wird, ist erst einmal vorüber. Die Deutsche Fernsehwerke GmbH hatte als Betreiber von TIMM am 21. Januar beim Amtsgericht in Berlin-Charlottenburg einen Insolvenzantrag stellen müssen.
Die Atempause ist allerdings mit Einschnitten verbunden. "Ab Montag (22.2.) wird TIMM vom Satelliten genommen", bestätigt Lukas die Sparmaßnahme. Man setze auf die Verbreitung über die Kabelnetze und über das Internetportal Zattoo, da ändere sich nichts. Möglich seien am Montag kurze Ausfälle beim Kabelempfang durch eine technische Umschaltung, da mancher Betreiber das TIMM-Signal bislang vom Astra-Satelliten abgenommen und eingespeist hatte. TIMM ist in allen wichtigen Kabelnetzen in Deutschland digital empfangbar, mancherorts sogar analog.
Die knapp sechswöchige Schonfrist will man intensiv nutzen, um weiter an Lösungen zur Rettung des Senders zu arbeiten. "Wir prüfen nach wie vor alle Optionen", sagt der Senderchef, ohne weitere Details nennen zu wollen. Zu diesen Optionen würde damit nach wie vor der Umbau zu einem Pay-TV-Angebot gehören. Dass die bisherigen Investoren bereit sind, weiterhin Geld zum Betrieb von TIMM auszugeben, lässt sich aber zumindest so interpretieren, dass man reelle Hoffnung und Chancen sieht.
Und mal im Ernst: Wer will denn freiwillig für die ewig gleichen Wiederholungen der nicht wirklich prickelnden Sendungen Geld ausgeben?!?
Am Anfang war TIMM ja ganz okay, aber ich brauche den Sender echt nicht mehr. Da wurde mehr als ein Jahr über den Start spekuliert und dann war das Programm nicht viel mehr als ein kleiner Rohrkrepierer...
Mir tut es nur um die Mitarbeiter leid, nicht aber um TIMM selbst.
Freuen wir uns lieber auf das, was danach kommt (vielleicht Christian Hardcore TV: Ein Stoßgebet für jede Gelegenheit