Während die FDP die Gleichstellung von Homo-Paaren im Adoptionsrecht fordert, glaubt die Union, dass gleichgeschlechtliche Paare das Kindeswohl gefährden könnten.
"Gleichgeschlechtliche Paare müssen endlich auch bei Adoptionen die gleichen Rechte haben", erklärte der FDP-Sozialexperte Michael Kauch. Die Liberalen im Bundestag argumentieren nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", dass die bestehende Regelung das Kindeswohl gefährde. Gegenwärtig ist die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare ausdrücklich verboten – außer, wenn eine Person das leibliche Kind des Lebenspartners adoptieren will ("Stiefkindadoption").
Die FDP-Abgeordnete Miriam Gruß verlangte von CDU und CSU, ihre "Blockadehaltung" in dieser Frage aufzugeben. Die Konservativen wollen aber hart bleiben. Sie befürchten im Gegensatz zu den Liberalen, dass gleichgeschlechtliche Paare damit die Institution Ehe vernichten und das Wohlergehen der betroffenen Kinder gefährden könnten. So erklärte Dorothee Bär (CSU), dass die Familie für die Union aus "Vater, Mutter, Kind" besteht. Alles andere würde die Ehe "aushöhlen".
Familienministerin Kristina Schröder (früher Kristina Köhler) hatte bereits zuvor erklärt, die Erziehung durch Homo-Paare könnte "einen Mangel für Kinder" darstellen (queer.de berichtete).
Homo-Paare "dem Kindeswohl nicht zuträglich"
Der Chemnitzer CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz hat diese These nun laut "Spiegel" erneut angeführt. Demnach seien Adotionen durch Homo-Paare generell "dem Kindeswohl nicht zuträglich", so Wanderwitz. Er bezeichnete ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages als "verfassungsrechtlich nicht maßgeblich" – darin stellten die Experten vor einer Woche fest, dass das Adoptionsverbot für gleichgeschlechtliche Paare gegen das Grundgesetz verstoße (queer.de berichtete). Sie beriefen sich dabei auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Oktober 2009, in dem die grundlose Benachteiligung von Homo-Paaren als Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz in der deutschen Verfassung gewertet wurde (queer.de berichtete).
Neben der FDP unterstützen auch alle drei Oppositionsparteien eine Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren. "Es gibt keinen Grund für einen Streit um das Adoptionsrecht für Homosexuelle", erklärte Volker Beck. Er verwies dabei auf das Verfassungsgerichtsurteil sowie auf eine Studie des Bundesjustizministeriums aus dem Jahr 2009. Darin wurde festgestellt, dass die sexuelle Orientierung der Eltern keine Rolle bei der Kindererziehung spiele. So heißt es darin: "Dort, wo Kinder geliebt werden, wachsen sie auch gut auf" (queer.de berichtete). Beck vermutet hinter der ablehnenden Haltung der Union einen andere Erklärung: "Der einzige Grund, mit dem man an der Diskriminierung beim Adoptionsrecht festhalten kann, ist, dass man wegen Leseunkundigkeit diese rechtlichen und tatsächlichen Fakten nicht zur Kenntnis nimmt. Kurz: Vorurteil pur!", erklärte der Kölner Bundestagsabgeordnete. (dk)
die von dem, mit staatl. gewaltmonopl erzwungenen, unwohl anderer gut leben.
vom verweigerten potential der hirnentwicklung eines kleinkindes, bis hin zur verkürzung der lebenserwartung, beides durch ökonomischen zwang, der gesellschaftlich vereinbart wurde, oft zumindest.
man kann das schöner formulieren - nur warum ?