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  • 22. Februar 2010 34 2 Min.

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist entrüstet über einen Kommentar in der Boulevardzeitung B.Z., in dem die Überfälle auf Homosexuelle in Berlin bagatellisiert werden.

Die B.Z. hatte den Text des Journalisten Gunnar Schupelius "Sexuelle Vielfalt - Braucht Berlin eine weitere Kampagne?" bereits am 18. Februar veröffentlicht. Darin lehnt der Autor das vom Senat beschlossene Programm gegen Homophobie ab. "In Berlin können Schwule und Lesben doch wirklich unbehelligt leben", argumentiert Schupelius. Außer in "einigen muslimisch dominierten Kiezen" könne in Berlin "jeder tun und lassen, was er will", ist er überzeugt.

Alexander Zinn, Sprecher des LSVD Berlin-Brandenburg, erklärte am Montag, es sei traurig, wie die zum Axel-Springer-Verlag gehörende Boulevardzeitung versuche, "auf dem Rücken einer Minderheit Stimmungsmache zu betreiben": "Statt haltlose Behauptungen zu verbreiten, sollte sich Herr Schupelius auf sein journalistisches Handwerkszeug besinnen. Und das heißt: Erst recherchieren, dann schreiben". Zinn ermunter Schipelius, einmal Hand in Hand mit B.Z.-Chefredakteur Peter Hurth durch Berlin zu laufen: "Wir sind gespannt, ob Sie danach immer noch der Meinung sind, dass Schwule und Lesben in Berlin 'doch wirklich unbehelligt leben'", so Zinn.

In Berlin wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des Senats 200 Überfälle auf schwule Männer registriert. Laut Polizei liegt die Dunkelziffer jedoch bei über 90 Prozent.

Der Kommentar von Gunnar Schupelius ist im Internet abrufbar. Dort können Leser auch darüber abstimmen, ob der Autor mit seiner Analyse Recht hat. Am Montagnachmittag erklärte eine knappe Mehrheit von 56 Prozent, sie stimme Schupelius nicht zu. Am Dienstag morgen, nach Veröffentlichung des queer.de-Berichts, stieg der Anteil auf 66 Prozent. Die B.Z. macht keine Angaben darüber, wie viele Leute sich an der Umfrage beteiligt haben. (dk)

-w-

#1 FloAnonym
  • 22.02.2010, 18:30h
  • 1. Die BZ liegt falsch, wie die Geschehnisse der letzten Monate zeigen.

    2. Selbst wenn es so wäre, dass man "nur" in manchen Kiezen unsicher ist, wäre das inakzeptabel. Oder wollen wir US-Verhältnisse, wo manche Stadtviertel fest in Bandenhand sind und man diese weiträumig meiden sollte.

    Die BZ bagatellisiert das nicht nur, sondern verhöhnt mit der Veröffentlichung solcher Aussagen alle Opfer homohober Gewalt und letztendlich auch alle Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen!!
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#2 Liedel
  • 22.02.2010, 19:23h
  • Ach ja, der Herr Schupelius. Einer dieser "Hurra, ich habe mal wieder ein Video gedreht"- Journalisten.
    Nach den Alkoholikern am Alexanderplatz oder in Spandau (gaaanz furchtbar, gaaanz schrecklich) hat er uns jetzt entdeckt. Soso.

    Das Blättchen ist mir aus den frühen "Nullerjahren" in äußerst unangenehmer Erinnerung geblieben, als dort noch ein gewisser Gafron sein Unwesen trieb.
    Der war da nicht nur Chefredakteur, sondern ließ nach dem 11. September 2001 auf dem Privatsender 100,6 stündlich eine "Krieg-gegen-den-Terror-Hymne" vor seiner Bush- Propaganda abdudeln...

    Verstehe bis heute nicht, warum meine liebste lesbische Freundin so auf die BZ schwört...
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#3 KameliendameEhemaliges Profil
  • 22.02.2010, 19:46h
  • Der Typ war schon immer nen richtig schlechter Journalist und wirds auch bleiben.

    Das vom Senat beschlossene Programm gegen Homophobie ist dringend nötig!
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