Einem schwulen Ex-Angestellten einer Londoner Bar wurde eine Entschädigung zugesprochen, weil der Laden nach einem Besitzerwechsel auf hetero getrimmt werden sollte.
Der 41-jährige Charles Lisboa arbeitete als stellvertretender Geschäftsführer für Colherne Arms, Londons älteste Schwulenkneipe. Vor knapp zwei Jahren wurde die Kneipe an die Kette Realpubs verkauft und eröffnete schließlich als Pembroke Arms im Dezember 2008 wieder die Pforten. Nur vier Wochen später kündigte Lisboa entnervt - und verklagte Realpubs auf Diskriminierung.
Ein Gericht in London hat dem Kläger nun eine Entschädigung in Höhe von 4.600 Pfund (5.100 Euro) zugesprochen. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Realpubs Lisboa nur aufgrund dessen sexueller Orientierung schikaniert habe.
Realpubs hat nach Ansicht des Gerichts versucht, die Bar zu "entschwulen". So wurden schwule Gäste und schwules Personal abwertend als "Queens" bezeichnet und vor der Tür hing ein Schild, das ausdrücklich erklärte, dass Pembroke Arms keine schwule Bar mehr sei. Beide Aktionen stellten einen Verstoß gegen die britischen Antidiskriminierungsrichtlinien dar. Systematisch seien so schwule Gäste und Angestellte vergrault worden, obwohl das Pub mitten in einem schwulenfreundlichen Viertel lag, so die Richter.
Lisboa erklärte, er habe wegen der schlechten Arbeitsbedingungen an Depressionen gelitten. Nach seiner Kündigung habe es neun Monate gebraucht, bis er wieder einen neuen Job gefunden hat. "Niemand sollte Misshandlungen am Arbeitsplatz ausgesetzt sein, deshalb habe ich geklagt."
Eine Sprecherin für Realpubs erklärte, das neue Management habe lediglich versucht, die Bar einem breiteren Kundenstamm zu öffnen. Dieses Verhalten stelle keine Diskriminierung dar, habe eine interne Untersuchung des Vorfalls ergeben. Trotzdem erkenne man das Urteil an und habe die Strafe bereits überwiesen. Für die Firma sei der Fall damit abgeschlossen. (dk)
Anderen die Existenz zerstören, aber sich selbst aus der Portokasse von jeder Schuld "freikaufen" und die Sache für "abgeschlossen" erklären können.
Erst wenn solche kapitalen Verbrechen gegen die Menschenwürde mit drakonischen Strafen belegt werden, die so richtig wehtun (insbesondere auch Haftstrafen für die Verantwortlichen), wird sich in dieser Hinsicht irgend etwas ändern.