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  • 01. März 2010 16 3 Min.

Der 20-jährige "Harry-Potter"-Star Daniel Radcliffe dreht einen Spot für das amerikanische Trevor-Projekt, das homosexuellen Jugendlichen mit Selbstmord-Gedanken hilft.

Die amerikanische Non-Profit-Organisation bietet neben einer bundesweiten Hotline, die rund um die Uhr erreichbar ist, Unterstützung und Aufklärungsveranstaltungen für Eltern und Lehrer an. Seit einigen Jahren gehört die sorgsam überwachte Social-Networking-Site TrevorSpace zum Angebot, ein eigener Youtube-Channel zeigt Informationen über das Projekt und bietet Aufklärung.

Ein neuer Spot, der auch im Fernsehen laufen und speziell das Thema Homophobie aufgreifen soll, wird nun mit dem britischen Schauspieler Daniel Radcliffe ("Harry Potter") gedreht, der sich dafür ehrenamtlich zur Vefügung stellt. "Ich habe immer jeden gehasst, der Schwulen, Lesben oder Bisexuellen keinen Respekt zeigt", sagte dazu der 20-Jährige dem Magazin "E! Online". "Als ich aufwuchs, kannte ich eine Menge schwuler Männer, und das war nie etwas, über das ich groß nachdachte", so Radcliffe weiter. "Und dann ging ich auf die Schule und habe zum ersten Mal Homophobie erlebt. Das habe ich nie zuvor beobachtet. Ich war schockiert."

Nun sei er in der "glücklichen Position", durch seine Bekanntheit und seinen Einsatz daran etwas zu ändern. Dass er sich für das Projekt engagiere, zeige den Jugendlichen zudem, dass auch Heterosexuelle sich für sie einsetzen und sich um sie kümmern, sagte er der Nachrichtenagentur AP. Radcliffe hat Gerüchte, er sei selbst schwul, in der Vergangenheit mehrfach dementiert, ohne homophob zu wirken. Im letzten Jahr wurde viel getuschelt, nachdem der mehrfache Millionär mit einer transsexuellen Sängerin aus New York gesichtet worden war (queer.de berichtete).

Youtube | Daniel Radcliffe erzählt der Nachrichtenagentur Associated Press, warum er sich für das Trevor Project einsetzt

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Prominente Unterstützung

Daniel Radcliffe hatte der Organisation bereits im letzten Jahr eine große Spende zukommen lassen. Das Trevor Project hat weitere prominente Unterstützer, darunter die Schauspielerinnen Jodie Foster, Sharon Stone und Meg Ryan, die Sängerinnen Annie Lennox, Britney Spears und Avril Lavigne und die Hotel-Erbin Paris Hilton. Auch der Komiker Sacha Baron Cohen hat für die Hotline gespendet, der Drehbuchautor Dustin Lance Black ("Milk") und der Schauspieler Neil Patrick Harris wurden kürzlich in den Vorstand gewählt.

Die Organisation mit Sitz in West Hollywood war 1998 von James Lecesne, Peggy Rajski und Randy Stone gegründet worden, um zur Ausstrahlung ihres Kurzfilms "Trevor" im Fernsehen eine Hilfe-Hotline angeben zu können. In dem Zehnminüter (Trailer bei Youtube) erlebt ein Teenager ablehne Haltungen auf sein Coming-out, vor allem von seiner großen Liebe, und schluckt nach zahlreichen Selbstmord-Phantasien eine Handvoll Tabletten. Der bemerkenswert lustig geratene Streifen mit Happy End gewann unter anderem einen Teddy und einen Oscar für den besten Kurzfilm.

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Homosexuelle Jugendliche besonders gefährdet

Homo-Teens ohne Unterstützung gelten im Prozess des Coming-outs als besonders selbstmordgefährdet; eine Studie aus Neuseeland hatte kürzlich sogar herausgefunden, dass 20 Prozent von schwulen, bisexuellen und lesbischen SchülerInnen im Laufe eines Jahres einen Selbstmordversuch begangen hatte (queer.de berichtete).

In Deutschland gibt es mit zahlreichen städtischen wie privaten Jugendgruppen und -zentren Anlaufstellen für schwule und lesbische Jugendliche. Das Jugendnetzwerk Lambda bietet bundesweite Unternehmungen an, Webseiten wie dbna ("Du bist nicht allein") richten sich speziell an Teenager. (nb)

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#1 KameliendameEhemaliges Profil
  • 01.03.2010, 13:58h
  • Einfach klasse das er sich so engagiert!
    Es bräuchte viel mehr Menschen die so denken und handeln...
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#2 SchneeAnonym
#3 eMANcipationAnonym
  • 01.03.2010, 14:21h
  • Ganz besonders "cool" wäre es, wenn die Medienmacher endlich damit aufhörten, rund um die Uhr nur Müll zu produzieren, mit dem schon Kindern und Frühpubertierenden eine heterosexuelle Identität unterstellt und aufgeherrscht werden soll, bei gleichzeitiger völliger Ausgrenzung homosexueller Jugendlicher (oder solcher, die sich das Recht herausnehmen, sich in diesem Alter einfach noch sexuell zu entdecken und auszuprobieren!).

    Das fängt u.a. schon im öffentlich-rechtlichen "Kinderkanal" an, finanziert mit schwul-lesbischen Gebührengeldern, und geht dann bis zu Leinwandproduktionen, in denen sich der jugendliche, männliche "Held" *natürlich* in das andere Geschlecht verliebt!

    Wann schützt man eigentlich Kinder und Jugendliche ganz generell vor diesem gewalttätigen Eingriff in ihre Intimsphäre und in ihr Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit?
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