In Atlanta ist ein Mann verhaftet worden, der dem britischen Popsänger den Tod gewünscht hatte. Das Video ist noch online.
Von Norbert Blech
Die amerikanische Polizei hat in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia einen Mann festgenommen, der in einem YouTube-Video Elton Johns Tod gefordert hatte. Darin beschwert sich der später Festgenommene über die Äußerung des britischen Musikers, Jesus sei schwul gewesen (queer.de berichtete).
In dem Video ist zu sehen, wie Neal Horsley vor einem Haus mit einem Apartment von Elton John in Atlanta demonstriert. Er hält ein Schild hoch, "Elton John muss sterben", und erzählt, wie man sich den Gedanken des Sängers über einen schwulen Jesus bildlich vorstellen müsse: "Was er meint, ist, dass Jesus Christus seinen Orgasmus dadurch erzielt, dass er die Penisse von Männern in seiner analen Öffnung empfängt. Oder indem er die Penisse anderer Männer lutscht".
Das sei Gotteslästerung, erzählt der 66-Jährige. "Wären wie Moslems, wäre eine Fatwa gegen Elton John erlassen worden." Das stünde Christen nicht zur Verfügung, aber der Heilige Geist habe Leute bestraft, die gelogen hätten und Elton John müsse aufpassen, nicht bestraft zu werden, meint der Mann (in etwa). "Wir beten, dass Elton John seine Sünde bereut".
Die Polizei in Atlanta hat Horsley wegen terroristischer Bedrohung, Verleumdung und Verbreitung von Drohungen über das Internet angeklagt, er ist nach Zahlung einer Kaution von 40.000 US-Dollar wieder auf freiem Fuß.
Es gibt keine Bestätigung der Polizei, dass die Anklagen mit dem Video zusammenhängen, dies behauptet aber der Sohn Horsleys, der als sein Anwalt fungiert.
Horsley hat es als Abtreibungsgegner zu einiger Bekanntheit in Amerika gebracht. Er ist Betreiber einer (zwischenzeitlich immer wieder verbotenen) Seite namens "The Nuremberg Files", die Abtreibungsärzte listet. Ein 25-Jähriger hatte 1998 eine Person auf der Liste ermordet.
Youtube | Das Video. Ab 2:00 fasst der Mann zusammen, was man sich bildlich unter dem Gedanken vorstellen muss, dass Jesus schwul sein könnte.