In seltener Eintracht verurteilen der simbabwische Staatschef und der Regierungschef Homosexualität als "Geisteskrankheit", die die "nationale Einheit" vernichten könne.
Wie die Zeitung "New Zimbabwe" meldete, wollen Präsident Robert Mugabe und Ministerpräsident Morgan Tsvangirai damit verhindern, dass der Schutz der sexuellen Identität in die geplante Verfassung aufgenommen wird. Menschenrechtsorganisationen hatten dies zuvor gefordert.
Mugabe bezeichnete bei einem Fest anlässlich des Frauentages in Chitungwiza nahe der Hauptstadt Harare Homosexualität als "Idiotismus" und "Irrsinn", der den Zusammenhalt der Nation gefährden könne. "Wer sich der Homosexualität ergibt, vernichtet die nationale Einheit". Gleichgeschlechtliche Liebe sei eine "ausländische Praxis, die in unser Land importiert wurde". Er kritisierte dabei ausdrücklich Großbritannien und die Vereinigten Staaten wegen ihrer Homofreundlichkeit. Im Simbabwe sei das undenkbar: "Wir können nicht über Homosexualität sprechen, oder die Toten würden sich im Grabe umdrehen", erklärte Mugabe.
Tsvangirai fügte gleich danach an: "Ich erkenne diese Kultur nicht an. Warum sollte man sich nach anderen Männern umschauen, wenn 52 Prozent der Bevölkerung Frauen sind. Es gibt so wenige Männer".
Schwule "schlimmer als Schweine und Hunde"
Robert Mugabe ist seit der Unabhängkeit Simbabwes im Jahre 1980 Staatschef, der sein Land zunehmend autokratisch führte. 2008 kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, nachdem Mugabe eine Wahlniederlage gegen Tsvangirais Movement for Democratic Change (MDC) nicht anerkannte. Schließlich einigten sich die Kontrahenten des 12,5 Millionen Einwohner zählenden Landes auf eine Machtteilung. Außerdem soll im Mai eine verfassunggebende Versammlung die Zusammenarbeit auf neue Beine stellen.
Mugabe hatte bereits in der Vergangenheit versucht, Schwule und Lesben als Gefahr für das Land darzustellen. So warf er einer britischen Homogruppe 2006 vor, einen Umsturzversuch organisiert zu haben (queer.de berichtete). Im selben Jahr verschärfte er das Homo-Verbot und bezeichnete die Gesetzgebung als "Präventivschlag" (queer.de berichtete). Damit konnte nicht nur Homo-Sex mit Haftstrafen bis zu zehn Jahren geahndet werden, auch Umarmungen unter Männern waren fortan verboten. Schwule sind nach Ansicht des greisen Staatschefs "schlimmer als Schweine und Hunde". Er hat wiederholt betont, dass er Homosexualität als eine Waffe weißhäutiger Kolonialherren ansieht, mit der Afrika weiter kontrolliert werden soll.
Simbabwe zählt mit einem Bruttoinlandsprodukt von 200 Dollar pro Kopf zu den ärmsten Ländern der Welt. (dk)
Ich verstehe einfach so eine dumme Ansicht nicht...
Vor allem interessant so etwas von einem dunkelhäutigen zu hören. Immerhin gehört er selbst einer weltweiten Minderheit an. Warum, können gerade solche Menschen nicht tolerant sein?
Egal, ob schwarz oder weiß - ob Homo oder Hetero... alle Menschen sind letztendlich gleich.
Für mich gehören Leute, die solche menschenverachtenden Ansichten haben NICHT an die Spitze eines Staates...