Der frühere Profi-Wrestler Chris Kanyon ist am Wochenende in seiner New Yorker Wohnung tot aufgefunden worden – der 40-Jährige nahm sich ersten Erkenntnissen zufolge das Leben.
Wie die Polizei bekannt gegeben hat, wurden neben 2001 als "United States Champion" ausgezeichneten Sportler verschreibungspflichtige Medikamente gefunden, die offenbar auf eine Selbsttötung hinweisen. Außerdem habe er mehrere Briefe hinterlassen, über deren genauen Inhalt keine Angaben gemacht wurden. Christopher Klucsaritis, wie der Wrestler bürgerlich hieß, litt offenbar unter Depressionen. Laut Jason Powell von prowrestling.net hat Kanyon gegenüber Freunden und Familienmitgliedern bereits eine Selbsttötung angedeutet.
Kanyon arbeitete zuerst für World Championship Wrestling (WCW) und von 2001 bis 2004 für World Wrestling Entertainment (WWE, früher WWF). Später kämpfte er bei unabhängigen Veranstaltungen, unter anderem bei Spendenveranstaltungen für die Opfer des Hurrikans Katrina im Jahre 2005. Er dementierte mehrfach Gerüchte über seine Homosexualität – bis er im Jahr 2006 schließlich sein Coming-out hatte. In Interviews erklärte er, die WWE habe ihn praktisch gefeuert, nachdem deren Chef von Kanyons Homosexualität erfahren habe. Kanyon war bislang der einzige noch aktive Wrestler, der sich zum Schwulsein bekannte.
Kanyon durfte nicht schwul sein
Das amerikanische Wrestling setzt als Mischung von Sport und Show auf maskuline Helden. Kanyon erklärte, er habe den Wrestling-Unternehmen in den letzten Jahren angeboten, seine sexuelle Ausrichtung in seiner Figur zum Ausdruck kommen zu lassen – und so eine positive schwule Figur im Wrestling zu etablieren. Die Unternehmen lehnten das jedoch ab.
Die WWE sprach auf ihrer Website Freunden und Familien des Verstorbenen ihr Beileid aus. Die an der Börse notierte Firma ist derzeit die größte Wrestling-Organisation mit einem Jahresumsatz von mehr als 400 Millionen Dollar. (dk)
Was die WCW angeht, für die muss das natürlich ein "Hammer" gewesen sein, dass einer ihrer bekanntesten Wrester homosexuell ist und dazu auch dann gestanden hat.
Für die Macho-Hetero-Typen und Landeitypen aus Montana, Texas und Alabama ist es nämlich fast kaum zu ertragen, wie maskulin, männlich und muskelbepackt auch schwule Männer sein können. Das zerstört und rüttelt nämlich an deren Vorurteilen, wonach nur echte Machos und Kerle Heteros sind.
Das dem nicht so ist, beweisen auch die vielen schwulen Männer in der weltweiten Fetisch- und Lederabteilung. (Ostern war auch wieder in Berlin das jährliche Treffen.)