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  • 08. April 2010 131 3 Min.

Der deutsche Reggae-Sänger Gentleman hat in einem Interview erklärt, dass Proteste gegen homophobe Sänger auf Jamaika nichts bringen.

Gentleman, der sich selbst immer wieder gegen Homophobie ausgesprochen hat, kritisierte in der "taz" Homo-Aktivisten, die sich für Einreiseverbote von Musikern wie Elephant Man oder Sizzla ausgesprochen haben. Beide Reggae-Interpreten haben in ihren Songs zur Ermordung von Schwulen aufgerufen. "Wir reden hier von einer anderen Kultur", erklärt er in Richtung Homo-Aktivisten. "Ich kann ja auch nicht Kondomautomaten im Vatikan aufstellen. Oder im Iran gegen Kopftücher protestieren. Genauso wenig kann ich etwas gegen die Homophobie auf Jamaika tun". Unterschriftenaktionen oder Petitionen haben nach der Überzeugung des Musikers "keinen Sinn".

Der 34-Jährige (bürgerlich: Tilmann Otto) kritisierte insbesondere den grünen Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck, weil er unter anderem ein Einreiseverbot gegen Sizzla durchgesetzt hatte (queer.de berichtete). "Da wird ein ganzes Genre kriminalisiert", so Gentleman. Schließlich werde nicht in gleicher Konsequenz gegen homophobe Rap-Musiker vorgegangen, erklärte der Sänger, ohne Beispiele zu nennen.

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Homo-"Lobby" verursacht "unfassbaren Schaden"

Durch die ständige Kritik an Reggae durch Homo-Aktivisten habe die Musik inzwischen "einen unfassbaren Schaden abbekommen", ist sich der Kölner Musiker, der Jamaika als seine zweite Heimat bezeichnet, sicher: "Da steht eine riesige Lobby gegen eine kleine Szene. Und das macht mich wütend."

Dennoch gibt auch Gentleman zu, dass die Proteste zumindest teilweise gewirkt hätten: "Wenn ich mir heute Texte von Sizzla, Bounty Killer oder Buju Banton anschaue, die sind nicht mehr so krass, wie sie in den Neunzigerjahren mal waren. Den Künstlern ist klar: Wir kommen damit nirgendwohin, wir handeln uns nur Auftrittsverbote ein". Dennoch habe sich an der Homophobie auf Jamaika nichts geändert: Homosexualität gelte dort als "absolute Sünde" und wird von staatlicher Seite verfolgt - und das sei auf der Welt nicht einmal ungewöhnlich: "Wir, die Homosexualität akzeptieren, sind weltweit gesehen eine Minderheit."

Gentleman erklärte ferner, dass viele Reggae-Texte durch ihre Übersetzung ins Deutsche im Sinn verändert würden. Allerdings machten die Sänger in den vergangenen Jahren auch in Interviews deutlich, dass sie Schwule als ihre wahren Feinde ansehen: So sprach Buju Banton von einem "ewigen Krieg" zwischen ihm und den "Schwuchteln" - er benutzte dabei das eindeutige amerikanische Schimpfwort "Faggots" (queer.de berichtete). Erst vergangenen Monat hat sich Sizzla von einer Erklärung distanziert, keine homophoben Songs mehr aufzuführen (queer.de berichtete): "Ich kann nicht damit aufhören, diese Lieder zu singen, denn es gibt da eine Message in diesen Songs, die die Leute hören sollten." Dabei beruft er sich auf den christlichen Gott, der in der Bibel klar die Minderwertigkeit von Homosexuellen zum Ausdruck gebracht habe. (dk)

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#1 Blondes GiftAnonym
  • 08.04.2010, 12:43h
  • Ich zitiere aus dem Artikel:

    "Durch die ständige Kritik an Reggae durch Homo-Aktivisten habe die Musik inzwischen "einen unfassbaren Schaden abbekommen", ist sich der Kölner Musiker, der Jamaika als seine zweite Heimat bezeichnet, sicher: "Da steht eine riesige Lobby gegen eine kleine Szene. Und das macht mich wütend."

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    Aha. Und wissen Sie, Gentleman, was mich wütend macht? - dass jetzt schon wieder das Opfer zum Täter umgedeutet wird!

    Auf der einen Seite die armen unterentwickelten Reggae-Musiker, abgemagert bis auf die Knochen, keine Kohle - und auf der anderen Seite die fetten, selbstzufriedenen West-Schwuchteln, die nichts besseres zu tun haben, als die harmlosen, vollkommen unschuldigen Rapper zu dissen, wo sie nur können!

    Ja, ich glaub', ich steh' im Wald!

    Und das dann auch noch mit der schier unglaublichen Aussage zu unterfüttern, Protest gegen Homophobie bringe ja sowieso nichts!? Weil die Länder/Völker/Regierungen ja nun mal so seien!?

    Okay, dann brauchen wir auch keine Entwicklungshilfe mehr zu leisten. Klitorisbeschneidungen, Sex mit Minderjährigen, Zwangsverheiratungen, Schwulenmorde - das sind doch alles nur harmlose Auswüchse überkommener Stammeskulturen - ethnologisch interessant, aber noch nicht wirklich schlimm. Was erdreisten wir uns als Westler, uns da mit unserer nervigen Demokratie und den noch nervigeren Menschenrechten einzumischen?

    Jamaika den Jamaikanern - Saudi-Arabien den Arabern - Nordkorea den Nordkoreanern. Und die paar Menschen, die unter Unrechtsregimen krepieren, die sind nur Kollateralschäden. Vernachlässigbarer Menschenmüll, der sich mal nicht so wichtig nehmen sollte. Aufmüpfiges Gesindel ...

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    Wenn ich so eine gequirlte Kacke von einem in Deutschland, in einem freien Land lebenden Rapper höre, in einem Land, in dem dieser Typ alles tun kann, was er will, dann möchte ich nur noch schreien!!!

    Ich wünsche jedem dieser jamaikanischen homophoben Hass-Rapper, dass sie ihren Hass einmal am eigenen Leib erfahren können. Irgendwann werden sie das säen, was sie geerntet haben. Und mal gucken, ob sie dann das Maul noch so weit aufreißen, wie sie es jetzt tun.

    Der "Sänger" Gentleman hat nichts, aber auch gar nichts verstanden. Wer sich als Kämpfer gegen Homophobie versteht, der hält eben nicht seine Klappe, sondern tut etwas.

    Danke an Herrn Beck und andere, dass sie sich nicht den Mund von Gentleman und anderen geistigen Leuchten verbieten lassen. Wir sind es jedem gefolterten und ermordeten Schwulen auf dieser Erde schuldig!
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#2 WütenderSchwulerAnonym
  • 08.04.2010, 13:03h
  • Manch Zeitgenosse ist nicht im Stande logisch zu denken! Ursache und Wirkung sollte man schon auseinanderhalten können, Herr Gentleman - das spricht nicht gerade für Ihre Intelligenz! Nicht die berechtigte Kritik macht diesem Genre zu schaffen, sondern der Hass der mit dieser 'Kultur' transportiert wird!!
    Ich hoffe diese selbsternannten Beschützer jamaikanischer Werte, erschlagen sich gegenseitig in ihrer blinden Wut. Das gleiche hat übrigenz Einstein den NaziDeutschen gewünscht.
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#3 chrollifan78
  • 08.04.2010, 13:16hWetzlar
  • Oh, Mann.

    Was für ein geistiger Tiefflieger.

    Mehr gibt da nicht zu sagen.
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