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  • 14. April 2010 40 2 Min.

Nationaltorhüter Tim Wiese hat schwule Fußballer davor gewarnt, sich zu outen - denn dann würden ihnen die Fans das Leben schwer machen.

Wiese, der seit 2005 für Werder Bremen spielt, glaubt im Interview mit der Zeitschrift "Bunte", dass ein offen schwuler Spieler einen Spießrutenlauf werden würde: "Der würde von den Fans niedergemacht. Fußball ist trotz der vielen Frauen im Stadion ein Macho-Sport", erklärte der 28-Jährige. Er selbst findet es schade, dass "Fans da so erbarmungslos sind".

Bislang hat sich noch kein Profifußballer in Deutschland geoutet. In Europa hat sich lediglich der englische Spieler Justin Fashanu zu diesem Schritt entschlossen - mit verheerenden Folgen. Das Ausnahmetalent wurde in Vereinen benachteiligt und beging schließlich 1998 Selbstmord. Einige Fußballer outen sich erst nach ihrer Karriere - so etwa Marcus Urban, der seine Geschichte im Buch "Versteckspieler" niedergeschrieben hat (queer.de berichtete). Urban berichtet von Scheinheiraten und Vorzeigefrauen für offizielle Anlässe. Er selbst kenne drei schwule Bundesligaprofis, die ihre sexuelle Orientierung geheim halten. Wegen dieser Problematik hat Jürgen Klopp, Trainer des Erstligisten Borussia Dortmund, schwulen Spielern unlängst zu einem Massen-Coming-out geraten (queer.de berichtete).

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Amerell-Affäre schwelt weiter

Zu der Verunsicherung hat auch die Amerell-Affäre beigetragen. Hier beschuldigte der Schiedsrichter Michael Kempter den Funktionär Manfred Amerell der sexuellen Belästigung (queer.de berichtete). Weil der DFB den Fall publik machte und sich gleich auf Kempters Seite stellte, gibt es nun eine Klageflut zwischen den Beteiligten. Erst am Montag hat DFB-Chef Theo Zwanziger eine Niederlage gegen Amerell vor dem Augsburger Landgericht erlitten. Demnach darf Zwanziger die Affäre nicht mehr mit dem Kindesmissbrauchsskandal der katholischen Kirche vergleichen.

Amerell klagt derzeit auch noch gegen die vier Schiedsrichter, die ihm sexuelle Übergriffe vorwarfen. Trotzdem durfte Michael Kempter am Wochenende erstmals wieder ein Spiel in der badischen Provinz pfeifen: In der Drittligabegegnung SV Sandhausen gegen Holstein Kiel machte er Sportreportern zufolge eine gute Figur. (dk)

#1 LorenEhemaliges Profil
#2 Heterror-NormAnonym
  • 14.04.2010, 15:13h
  • Antwort auf #1 von Loren
  • Ein äußerst schlechter Ratgeber.

    Wenn ich schwuler Profi-Fußballer wäre, würde ich dringend die Zeichen der Zeit erkennen und nicht zulassen, dass mir mein Coming-Out ebenso unkontrollierbar aus der Hand gerissen wird wie unlängst im so genannten Schiri-Skandal geschehen (der sich immer mehr als schlichte homosexuelle Beziehung zwischen zwei erwachsenen Männern entpuppt).

    Es ist nur noch eine Frage der absehbaren Zeit, bis u.a. das immer größere mediale Interesse an dieser Frage (vor allem der Frage: WER?) die üblichen Versteckspiele endgültig zu einem absolut selbstzerstörerischen Unterfangen machen werden.

    Daher kann der einzig verantwortliche Rat an die Betroffenen nur sein, dass sie endlich herausgehen aus der Isolation, sich mit anderen Betroffenen zusammentun und ihr Coming-Out selbst in die Hand nehmen, statt sich einer Dauerverfolgung mit ungewissem Ausgang auszusetzen.

    Unzählige junge Männer, die dringend mehr Freiraum für ihre sexuelle Selbstentdeckung und -entfaltung benötigen, werden es euch danken!
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#3 Liedel
  • 14.04.2010, 15:18h
  • Tja @ Loren, dafür ist es wenigstens unser lieber Vater Staat mit denen nicht. Wer zahlt denn die Bundespolizei, wenn die Krawallgruppen mal wieder Züge und Bahnhöfe okkupieren und dort meist ganz andere Dinge tun, als ihrem geliebten Verein zu huldigen? Der gute alte Steuerzahler!
    Bei den hohen Gehältern, Ablösesummen und dergleichen im Profifußball sollte tatsächlich mal drüber nachgedacht werden, ob die Vereine sich nicht mal an der Finanzierung dieses nicht selten homophoben Krawalls beteiligen sollten... ich verstehe die GDP voll und ganz, wenn sie von der Überlastung der Bundespolizei in diesem Zusammenhang spricht!

    Abgesehen davon finde ich diesen Tim Wiese fürchterlich schmierig, werde das Bild auch gleich speichern und ihm ne virtuelle Karotte zwischen die Hasenzähne schieben. Dann noch den Brathähnchen-Teint wegretuschieren und schon hab ich nen tolles neues Wallpaper
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