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- 14. April 2010 2 Min.
Eine britische Supermarktkette schützt Früchte vor den Angriffen von Motten, indem sie die possierlichen Nachtfalter schwul macht.
Märkte verlieren jedes Jahr Millionen von Dollar, Euro oder Pfund an die Apfelwickler (Cydia pomonella), die ihre Larven in Früchten ablegen. Die Larven übersäen diese Lebensmittel dann mit Tunneln und machen sie so unverkäuflich. Bislang wurden daher oft Pestizide versprüht, um einen Befall zu verhindern. Das tötete aber auch harmlose Insekten, was zu Problemen in der Nahrungskette führen konnte - und auch die Supermarktkunden reagieren verständlicherweise negativ auf den Gifteinsatz.
Jetzt hat sich die Kette Sainsbury's dafür entschieden, ihre Felder mit Duftstoffen zu besprühen, die den Pheromonen der weiblichen Motten ähneln. Diese Botenstoffe machen Weibchen normalerweise für Männchen interessant; nach dem künstlichen Pheromonbeschuss fallen aber die Männchen übereinander her. Folge: Die meisten Weibchen bleiben unbefruchtet und können daher keine Eier in die frischen Äpfel ablegen. Davon verspricht sich die Supermarktkette eine Ersparnis in Millionenhöhe. Die Schwulmachung soll keine Nebenwirkungen für Tier und Mensch haben, sind sich die Forscher von Sainsbury's sicher.
"Apfelwickler können ganze Ernten vernichten, wenn man nichts gegen sie tut", erklärte ein Sainsbury's-Sprecher gegenüber der Tageszeitung "Daily Express". "Pheromone sind eine natürliche Substanz und - anders als andere Chemikalien - können sie auch auf Bio-Früchten angewendet werden". Die Kette hat ihren Kunden versprochen, ganzjährig einheimische Früchte anzubieten und investiert seither viel Geld in Forschung.
Selbst die Tierschutzorganisation Buglife hat ihr Okay für dieses Projekt gegeben. Die Verschwulung sei der sicherste Weg, der Plage Herr zu werden, erklärte ein Sprecher. (dk)














