Mit der Parade im südbadischen Lörrach wurde am Samstag die diesjährige CSD-Saison in Deutschland eröffnet.
Der CSD Südwest, der jedes Jahr in einer anderen baden-württembergischen Stadt ausgetragen wird, stand 2010 unter dem Motto "Im Gedenken an §175 - Liebe ohne (Vor)Urteil!". Bei strahlendem Sonnenschein nahmen rund 200 Schwule und Lesben an der Parade am Samstag teil. Auch einige Prominente sind in das 48.000-Einwohner-Städtchen ans Dreiländereck gekommen, darunter die Entertainerin Lilo Wanders ("Wa(h)re Liebe") sowie der Sänger Stephan Runge ("Der geilste Arsch der Welt").
Nicht wie vorhergesehen am CSD teilnehmen konnte dagegen der Grünenvorsitzende Cem Özdemir, der wegen der Aschewolke nach dem Vulkanausbruch in Island keinen Flug bekam. Laut der "Badischen Zeitung" gab es nur einen "kleinen Zwischenfall", als rechte Jugendliche in der Grabenstraße Eier auf Paradeteilnehmer warfen. Nach Polizeiangaben führten die mutmaßlichen Täter auch "Maskierungsmittel" mit sich und waren mit Pfefferspray, Tränengas und einem Hammerstiel bewaffnet. Drei von ihnen konnten aufgrund von Zeugenaussagen festgenommen werden. Ein vierter Jugendlicher stellte sich am Nachmittag der Lörracher Polizei. Die mutmaßlichen Eierwerfer sind 17 und 18 Jahre alt.
Die nächsten CSDs finden nun in Düsseldorf (4.-6. Juni), Dresden (6.-13. Juni) und Regensburg (12. Juni) statt. Die großen CSDs fordern dieses Jahr in ihren Mottos gleiche Rechte, ohne auf ein bestimmtes Thema wie die Ehe-Öffnung oder die Aufnahme des Merkmals "sexuelle Identität" ins Grundgesetz einzugehen. So weist der CSD Stuttgart mit Schön wär’s darauf hin, dass die Gleichstellung trotz zahlreicher Fortschritte in den letzten Jahrzehnten immer noch nicht erreicht worden ist. Der CSD Hamburg wünscht sich Gleiche Rechte statt Blumen und der CSD Köln will mit Stolz bewegt gegen den Stillstand bei Homo-Rechten ankämpfen. (dk)
www.badische-zeitung.de/loerrach/csd-in-loerrach-botschaft-u
nterm-regenbogen--29840754.html