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  • 19. April 2010 8 3 Min.

In den USA entwickelt sich eine neue Musical-Serie über tanzende und singende Schüler zum Quotenhit, gerade unter Schwulen - "Glee" wurde nun mit dem ersten Homo-Preisen ausgezeichnet.

Die Homo-Gruppe Gay & Lesbian Alliance Against Defamation zeichnete "Glee" am Wochenende als beste Comedy-Serie aus. Bereits zuvor hatte die neue Serie um singende Außenseiter den Golden Globe gewonnen. Mit den GLAAD-Media-Awards sollen Fernseh- oder Kinoproduktionen geehrt werden, die für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben einen Beitrag leisten. Im vergangenen Jahr gewann "Desperate Housewives" die Auszeichnung (queer.de berichtete).

Neben "Glee" erhielt noch "RuPaul's Drag Race" den Preis als "beste Realityshow". In den USA lief die Serie im Homo-Kanal Logo und auf VH-1, in Deutschland wurde die erste Staffel bei TIMM ausgestrahlt. Als bester Film wurde Tom Fords Erstlingswerk "A Single Man" prämiert.

Eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk erhielt zudem die Schauspielerin Drew Barrymore. Die GLAAD übergab außerdem einen Preis an die lesbische Komikerin Wanda Sykes wegen ihres Einsatzes gegen Homophobie.

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"Glee": Das neue "Desperate Housewives"?

Nach dem Sendestart im Sommer 2009 gab es um "Glee" einen ähnlichen Medienrummel wie beim Beginn von "Desperate Housewives" vor rund sechs Jahren. Gleich nach dem Sendestart erhielt die Serie bei "Gay, Lesbian and Bi People's Choice Awards" von Afterelton.com fünf Auszeichnungen, darunter "beste neue Serie". Die Reihe handelt von einer Highschool in Ohio, in der sich die am wenigsten populären Schüler im Pop-Gesangskurs ("Glee-Club") treffen. Dabei brechen die Schüler schon mal vor ihren Spinden in Singsang mit großen Gesten aus, um die Zuschauer über ihren Gemütszustand zu informieren. Mit bis zu 14 Millionen Zuschauern pro Folge stimmten auch die Quoten, so dass der austragende Sender FOX bereits eine zweite Staffel bestellt hat.

Mit dem Schüler Kurt Hummel (dargestellt vom 19-jährigen Chris Colfer) ist gleich von Beginn an eine schwule Figur bei "Glee" dabei. Kurt wird von den Mitgliedern des Football-Teams gemobbt, genießt aber den Gesangskurs. Schauspieler Chris Colfer kennt diese Rolle auch aus seinem Leben: Er selbst hatte als offen Schwuler in seiner kalifornischen Highschool oft mit Vorurteilen zu kämpfen.

Als weitere Hauptfiguren singen der fesche Finn Hudson (Cory Monteith), der als Football-Spieler zunächst seine Verbindung zum "Glee-Club" vor seinen Macho-Freunden geheim hält. Er verliebt sich in die Streberin Rachel Berry (Lea Michele). Aber auch der schwule Kurt muss nicht lange auf sexuelle Abenteuer warten: In der zweiten Staffel wird er sogar einen festen Freund erhalten, versprechen die Produzenten.

Als lustigste Figur der Serie gilt aber die egoistische, homophobe Cheerleader-Leiterin Sue Sylvester, die von der offen lesbischen Schauspielerin Jane Lynch dargestellt wird. Sie kämpft für die Schließung des Glee-Clubs - und hält dabei stets doppeldeutige Monologe.

Bislang hat der Sender FOX 14 Folgen der Serie ausgestrahlt, bis Juni sollen noch weitere acht Folgen zu sehen sein. Die zweite Staffel, die ab Herbst zu sehen sein wird, soll dann 25 Folgen enthalten. Obgleich Fernsehstationen in Großbritannien, Italien, Japan, der Türkei und anderen Ländern "Glee" bereits zur Ausstrahlung gekauft haben, hat noch kein deutscher Sender bei der Serie zugeschlagen - womöglich auch, weil eine Synchronisation der Musiktitel schwierig wäre. (dk)

Youtube | Sue Sylvester legt ihre Sicht der Dinge dar: „Zeigt euch, Schwule. Denn wenn ich weiß, wer schwul ist, weiß ich, wen ich verurteilen muss“
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Glee
13 Bilder
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Queere TV-Tipps
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#1 HuMMMel BuMMMelAnonym
  • 19.04.2010, 19:45h
  • Jetzt weiß ich auch, warum Kurt mit Nachnamen Hummel heißt: die hat er nämlich im Hintern, so wie die Rolle es verlangt (kicher)! Aber mal Spaß beiseite: da dürfte demnächst eine Spaltung im Fanlager von "High School Muscial" stattfinden!
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#2 eMANcipation*Anonym
  • 20.04.2010, 12:03h
  • Hierzulande sind schwule Zuschauer allerdings unerwünscht, zumindest wenn es um den Film "Kick-Ass" geht, der am Donnerstag in den Kinos anläuft.

    Universal Pictures wirbt mit folgendem Audio-Spot, der sich - wie der Film - vornehmlich an die junge Zielgruppe richtet:

    "Bei Ironman bist du fast eingeschlafen,

    Spiderman macht dich total depressiv,

    und Batman war dir irgendwie zu SCHWUL

    [deutliche Betonung/Dehnung]

    Dann kannst du jetzt was erleben, was wirklich kickt...

    'Kick-Ass' - der krasseste Film des Jahres.

    Ab Donnerstag im Kino."

    Man ersetze einmal das Attribut "schwul" beispielsweise durch "schwarz" oder "jüdisch, und zu Recht würde es einen Aufschrei geben!

    "Schwul" wird - in direkter Ansprache der jungen Zielgruppe - wieder einmal als negatives Attribut, quasi als Schimpfwort, verwendet und als etwas, wovon "man" sich abgrenzen muss.

    Ohne jeden Respekt vor der Tatsache, dass nicht wenige junge Männer, die hier angesprochen werden, ebenfalls homosexuell empfinden.

    Solange Medienkonzerne mit einer solchen Breitenwirkung auf derart dreist-freche Art die homosexuelle Identität von Menschen in den Dreck ziehen und diffamieren dürfen, wird sich an der problematischen Lebenssituation vieler junger Schwuler in unserer massenmedial geprägten (um nicht zu sagen: diktierten) Gesellschaft ganz sicher nichts ändern.
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#3 stromboli
  • 20.04.2010, 12:28hberlin
  • was mich wundert , dass solche serien so oft in dem erzkonservativ/reaktionären fox sender produziert oder ausgestrahlt wird...
    auch Desperate Housewives wurd dort produziert und ausgestrahlt.
    Also profit doch wichtiger als die message?
    Soll mir recht sein wenn das produkt hält, was die kritik verspricht!

    Aber drew und lebenswerk... die gute hat doch erst angefangen so richtig loszulegen..
    aber totgesagte leben lange so der volksmund!&
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