https://queer.de/?12088
- 26. April 2010 2 Min.
Das britische Außenministerium hat sich für ein an die Öffentlichkeit gelangtes Memo entschuldigt, in dem provokative Vorschläge für den Papst-Besuch im September gemacht wurden, etwa die Segnung eines Homo-Paares.
Das Memo ist offenbar als Scherz von einem 30-jährigen Mitarbeiter des "Foreign Office" verfasst worden. Darin wird auch vorgeschlagen, dass der Papst eine eigene Kondom-Kollektion vorzustellen, eine Abtreibungsklinik zu eröffnen oder einen Benefiz-Song mit Königin Elisabeth II. aufzunehmen. Auf der Titelseite des vom konservativen "Sunday Telegraph" veröffentlichten Dokumentes wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Papier um ein internes Dokument handelt: "Dieses Memo soll nicht mit extern diskutiert werden. Der 'ideale Besuch' ist das Produkt einer Brainstorming-Konferenz, die sogar die außergewöhnlichsten Ideen berücksichtigt".
Außenminister David Miliband war nach Angaben des Außenamtes "entsetzt" über das Memo und entschuldigte sich für das "alberne" Dokument, ebenso wie der britische Botschafter Der verantwortliche Beamte wurde zwar nicht gefeuert, aber nach Angaben des Ministeriums strafversetzt.
Die Veröffentlichung erfolgt rund zwei Wochen vor der Unterhauswahl, bei dem die regierende Labour-Partei um ihre Mehrheit bangen muss.
Der Papst-Besuch ist für den September geplant. Bereits jetzt ist er in Großbritannien höchst kontrovers, zum einen wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche, zum anderen auch, weil Papst Benedikt XVI London wiederholt attackiert hatte. So erklärte er im Februar, dass die britischen Gesetze zur Gleichbehandlung dem Naturgesetz widersprächen, weil auch Kirchen nicht gegen Schwule und Lesben diskriminieren dürfen (queer.de berichtete). Zudem versucht der Vatikan offensiv, Priester von der anglikanischen Staatskirche abzuwerben (queer.de berichtete). Der Oxford-Professor Richard Dawkins hat bereits angekündigt, die Festnahme des Papstes erwirken zu wollen, sollte er Großbritannien betreten. Benedikt XVI. habe sich im Rahmen des Missbrauchsskandals an "Verbrechen gegen die Menschheit" schuldig gemacht. (dk)















Schade nur, dass sie sich entschuldigt haben.