Der antischwule Aktivist George Rekers ist aus dem Vorstand der Ex-Gay-Gruppe NARTH ausgeschieden - derweil kritisieren die Autoren des Artikels, der Rekers bloßstellte, dass auch der betroffene Callboy geoutet wurde.
Wie die "National Association for Research and Therapy of Homosexuality" bekannt gab, hane Rekers aus eigenen Stücken seinen Rücktritt angeboten. NARTH-Vizepräsident David Pruden betonte, dass der 62-jährige Pfarrer nach wie vor viele Freunde in der Organisation habe, die an seine Unschuld glaubten. Er empfahl Rekers, sich einen guten Anwalt zu nehmen.
Auf seiner Website bestätigte Rekers seinen Rücktritt. Diesen trete er aber nur wegen "falscher Medienberichte" an, gegen die er nun kämpfen wolle. Er kündigte an, Klage wegen "übler Nachrede" einzureichen: "Ich werde mich gegen diese falschen Berichte wehren, weil ich mich niemals homosexuell verhalten habe. Ich bin nicht schwul und war es auch nie."
Rekers will offenbar auch die "Miami Free Times" verklagen, die die Geschichte ins Rollen gebracht hatte. Die Zeitung berichtete, dass Rekers gemeinsam mit dem Callboy Jo-Vanni R. in Europa Urlaub gemacht hatte (queer.de berichtete). Der Pfarrer erklärte daraufhin, R. lediglich als Kofferträger engagiert zu haben. Der Callboy erzählte aber eine andere Geschichte: Demnach habe er Rekers jeden Tag eine Sex-Massage gegeben, auch sei der Baptisten-Pfarrer "schwul" (queer.de berichtete). Vor wenigen Tagen meldete sich ein weiterer Callboy zu Wort, der auch Sex mit dem Pfarrer gehabt haben will (queer.de berichtete).
Youtube | Die lesbische MSNBC-Kommentatorin Rachel Maddow kritisierte George Rekers scharf.
"Ich habe mehr von der Gay Community erwartet"
Die Autoren des Zeitungsartikels kritisieren unterdessen die schwule Szene, weil neben Rekers auch der Callboy Jo-Vanni R. geoutet wurde: "Ich habe mehr von der Gay Community erwartet", so der 27-jährige Brandon Thorp, der gemeinsam mit seinem 21-jährigen Partner Penn Bullock die Rekers-Geschichte veröffentlichte. Jo-Vanni R.s Familie wusste zwar von seiner Homosexualität, allerdings hielt er seinen Job geheim. Diese Identität wollten die Autoren der "Miami Free Times" schützen. Allerdings fand kurz nach der Veröffentlichung die schwule Blogseite Unzipped.net den vollen Namen des 20-Jährigen heraus - und veröffentlichte ihn.
Thorp und Bullock erklärten, dass sie von der Geschichte über einen Freund von Jo-Vanni R. erfahren hätten. Er sei ein "autorisierte Benutzer" von R.s E-Mail-Konto gewesen und habe in der Kontaktliste den Namen des berühmten Kunden entdeckt. Mit der Veröffentlichung wollte er das Doppelleben des homofeindlichen Lobbyisten an die Öffentlichkeit bringen. Die beiden jungen Journalisten schossen dann Mitte April bei der Rückkehr des "Paares" aus Europa ein Bild am Flughafen von Miami, damit Rekers seine illustre Freizeitgestaltung nicht mehr leugnen kann. (dk)
Mitleid kann ich mit so jemandem nicht haben. Dafür hat er zuviel angerichtet.