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- 19. Mai 2010 2 Min.
Bei einem "Kiss-In" von Homo-Aktivisten im südfranzösischen Lyon ist es am Dienstag zu Rangeleien mit rechtsextremen und katholischen Gegendemonstranten gekommen - die Polizei setzte Tränengas ein und verhaftete zwei Gewalttäter.
Insgesamt haben sich 200 bis 400 Schwule und Lesben an der Küss-Aktion vor der Kathedrale Saint-Jean beteiligt. Am späten Nachmittag versammelten sich rund 100 Gegendemonstranten vor der Kirche. Katholische Aktivisten führten dabei Plakate mit Aufschriften wie "Saint-Jean ist unser" und "Wir sind in der ersten, zweiten und dritten Generation heterosexuell". Viele von ihnen knieten auf dem Boden und beteten ein "Ave Maria". Außerdem prangerten sie auf Transparenten die "Katholikenphobie" an, die in der Gesellschaft weit häufiger verbreitet sei als Homophobie. Neben ihnen streckten rechtsextreme Demonstranten die rechte Hand zum Hitler-Gruß in die Höhe und forderten lautstark ein Verbot der Homosexualität.
Die Polizei versuchte über mehrere Stunden, die teilweise gewaltbereiten Gegendemonstranten von den schwulen und lesbischen Aktivisten fernzuhalten. Am Abend kam es schließlich zu Ausschreitungen. Die Polizei räumte gegen 22 Uhr den Platz und nahm zwei Gegendemonstranten fest, meldet die Regionalzeitung "Le Progrès". Es gibt derzeit keine Berichte über Verletzte.
"Es war vorhersehbar, dass auch Fundamentalisten hierherkommen würden", erklärte David Souvestre vom Gay Pride Lyon. Dennoch bezeichnete er die Veranstaltung als "Sieg gegen die Intoleranz". Einige Organisatoren beschuldigten katholische Aktivisten, im Kampf gegen Homosexuelle gemeinsame Sache mit Neo-Nazis gemacht zu haben.
Die Veranstaltung war anlässlich des Tages gegen Homophobie eigentlich für den Samstag angesetzt. die Regionalregierung erteilte aber erst eine Genehmigung für Dienstag, was bereits im Vorfeld zu Protesten von Homo-Aktivsten geführt hatte. (dk)














