Steven Monjeza und Tiwonge Chimbalanga bei ihrer Verhaftung
Steven Monjeza und Tiwonge Chimbalanga müssen nach einem Einschreiten des Präsidenten nicht 14 Jahre im Gefängnis sitzen.
Die BBC berichtet, Präsident Bingu wa Mutharika habe die sofortige Entlassung der beiden Männer befohlen. Die Ankündigung kam anlässlich eines Besuches von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Offenbar hatte internationaler Druck auf das Regime gewirkt.
"Ich habe entschieden, dass sie mit dem heutigen Tag begnadigt sind und dass sie freigelassen werden", sagte Mutharika. Der UN-Generalsekretär sagte, er "begrüsse und lobe diese sehr mutige Entscheidung" und forderte, das in Malawi geltende "veraltete Recht" zu reformieren.
Ein Gericht hatte die beiden Männer am 20. Mai wegen Homosexualität zur Höchsstrafe von 14 Jahren mit Zwangsarbeit verurteilt (queer.de berichtete). Der 26-jährige Steven Monjeza und der 20-jährige Tiwonge Chimbalanga waren Ende Dezember 2009 verhaftet worden, weil sie eine symbolische Hochzeitsfeier mit 500 Gästen veranstaltet hatten. Medien und Öffentlichkeit hatten lautstark eine Verurteilung der "Perversen" gefordert.
Nach der Veruteilung hatte es laute, aber auch diskrete Proteste gegen die Gefängnisstrafe gegeben. Unter anderem hatten das Weiße Haus, das deutsche Entwicklungsministerium und selbst Popstar Madonna eine Freilassung der beiden Männer gefordert (queer.de berichtete). (nb)
Nachträgliche Anmerkung der Redaktion:
Wir sind von einigen Lesern darauf aufmerksam gemacht worden, dass unsere Berichterstattung ungenau oder falsch sein könnte, da sich Tiwonge Chimbalanga mehrfach als Frau bezeichnet hat. Dass spiegeln diese als Eilmeldung verfasste Nachricht (ursprünglich mit der Schlagzeile "Schwules Paar begnadigt") sowie unsere bisherige Berichterstattung nicht ausreichend wieder.
Ein Autor des Box Turtle Bulletin beschrieb kürzlich ausführlich, warum es falsch ist, (zum jetzigen Zeitpunkt) von einem schwulen Paar zu reden. Andere Blogger kritisierten gar, es sei mal wieder das 'T' für Transgender in 'LGBT' vergessen worden.
Doch wie soll man korrekt berichten? Der britische Schwulenaktivist Peter Tatchell, der sich für die Freilassung des Paares eingesetzt hatte, gibt dazu einige Ratschläge: Er habe weder von den Anwälten und Kontakten Tiwonges eine Antwort erhalten, wie Tiwonge sich selbst identifiziert. "Es wäre falsch, Tiwonge als 'sie' oder 'Transgender' zu bezeichnen, ohne entsprechende Anweisung oder Erlaubnis von Tiwonge selbst", schreibt Tatchell. Daher sei es auch in Ordnung, von zwei Männern zu sprechen, zumal Steven und Tiwonge das derzeit sowohl biologisch als auch rechtlich seien. Allerdings sei der Begriff "schwules Paar" ebenso zu vermeiden wie ein "er" für Tiwonge. (nb, 31.5.)
Manche Menschen werden wegen NICHT wegen Verbrechen der Menschheit betraft, aber Schwule, die ihr Leben nach allen Rechten leben wollen?
Ach du schöne Welt...