https://queer.de/?12286
- 07. Juni 2010 2 Min.

Brüste wie eine Frau, aber Rechte wie ein Mann...
Alarm in einem 1.500-Seelen-Ort in Delaware: Präoperative Transsexuelle aalten sich ohne Brustsichtschutz am Strand – die Polizei war sauer, aber machtlos.
Im Urlaubsstädtchen Rehoboth Beach gibt es eigentlich nicht viel für den Sheriff zu tun – ein paar Raser erhalten Strafzettel und dem eine oder andere Teenager muss Sozialstunden ableisten, weil er mit einem Joint erwischt worden ist. Doch dann kam das erste Juniwochenende 2010: Entsetzte Strandbesucher beschwerten sich über eine Handvoll Frauen, die fröhlich ihre – offensichtlich künstlich vergrößerten – Busen zeigten. Das ist im größten Teil der USA verboten. Zwar dürfen Männer praktisch überall brustfrei in der Öffentlichkeit auftreten, Frauen droht aber im Extremfall eine Gefängnisstrafe.
Doch selbst die eigens herbeigeeilte Polizei konnte nichts gegen die "obszönen" Aussichten tun. Denn die Frauen hatten sich einer Geschlechtsanpassung unterzogen, die aber noch nicht abgeschlossen war. Daher galten sie offiziell als "starkes Geschlecht" – und das darf seine Brust stolzgeschwellt zeigen.
"Es lag kein Gesetzesbruch vor, denn die Beteiligten hatten männliche Genitalien", erklärte Polizeichef Keith Banks gegenüber dem "Wilmington News Journal". Daher sei für ihn der Fall erledigt. Die örtliche Politprominenz ist entrüstet: "Wenn sich ein Mann die Brüste vergrößern lässt, sollte er die Regeln befolgen, die für sein gewünschtes Geschlecht gelten", empört sich etwa Stadträtin Kathy McGuiness.
Warum eine weibliche Brust obszöner sein soll als eine männliche, erschließt sich vielen Einheimischen jedoch nicht. In einem Leserbrief an die Lokalzeitung fragte Steve Miller nach der Logik hinter den härteren Gesetzen für Frauen: "Was ist mit fetten Männern, die keine Transen sind? Manche haben größere Brüste als jede Frau – und die sind weit weniger ästhetisch anzusehen." (dk)













