Die International Business Machines Corporation beschäftigt weltweit rund 400.000 Mitarbeiter. Die deutsche Zentrale befindet sich in Ehningen (Landkreis Böblingen)
Die internationale schwul-lesbische Handelskammer (IGLCC) hat bei einer Konferenz in Amsterdam die fünf homofreundlichsten Großunternehmen ausgezeichnet - deutsche Firmen haben es nicht auf die Liste geschafft.
Der amerikanische Computerbauer IBM hat die meisten Punkte im Business Equality Index der IGLCC erreicht. Der Index misst, wie multinationale Unternehmen in verschiedenen Ländern ihre schwulen und lesbischen Mitarbeiter behandelt, z.B. ob es Zuschläge für Lebenspartner gibt oder Diversity-Training in der Firma.
Auf dem zweiten Platz landete die US-Internetfirma Google vor dem britischen Telekommunikationsunternehmen BT Group. Platz vier belegt die amerikanische Bank Morgan Stanley, Fünfter ist der Elektronikriese Cisco aus dem kalifornischen San Francisco.
Insgesamt beteiligten sich 25 Firmen an der Auswertung. Die beiden deutschen Unternehmen landeten im unteren Mittelfeld: Die Deutsche Bank auf Rang 17, die DHL auf Platz 19. Allerdings merkte die IGLCC an, dass alle teilnehmenden Unternehmen "World Leaders in Diversity" seien.
Die IGLCC hat den Equality Index bereits zum zweiten Mal errechnet. Im vergangenen Jahr nahmen nur 15 Unternehmen an der Auswertung teil. Damals gewann die BT Group, die dieses Jahr auf dem dritten Platz liegt.
USA am homofreundlichsten
Die Top 5
Am homofreundlichsten geben sich die jetzt getesteten Unternehmen in den USA - und das mit deutlichem Abstand. In Amerika erreichten die Firmen durchschnittlich 77 Indexpunkte (von maximal 100), zweiter ist Großbritannien mit 70 Punkten. Deutschland liegt mit 63 Punkten knapp hinter den Niederlanden auf Rang 4. Am schlechtesten werden die Mitarbeiter in der Türkei, Bulgarien und Thailand behandelt. In diese Liste hat die IGLCC nur Länder aufgenommen, in denen mindestens zehn der Firmen aktiv sind.
Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich die Situation für Schwule und Lesben in den Betrieben verbessert. So steigerte Sieger IBM etwa seine Punktzahl von 70 auf 87. "Es ist ermutigend zu sehen, dass 22 der 25 Teilnehmer des diesjährigen Index in allen Ländern, in denen sie tätig sind, Gleichstellungsprogramme führen", freut sich David Pollard, Vorsitzender des International Business Equality Index Committee. "Noch beeindruckender ist aber, dass ebenso viele Unternehmen LGBT-Themen in ihre globalen Diversity-Strategien aufgenommen haben. Das ist sehr aufregend und zeigt, welchen Beitrag zur Gemeinschaft die Geschäftswelt auf globaler Ebene leisten kann." (dk)