8 Kommentare
- 15.06.2010, 21:22h
- Es ist längst überfällig, die Verwendung des Attributes "schwul" als Schimpfwort und andere verbale Verunglimpfungen wie "Schwuchtel" samt allen anderen Formen der ganz alltäglichen Hassrede explizit unter Strafe zu stellen.
Insbesondere halte ich es für dringend notwendig, dass diese Sprache der Gewalt schon von kleinauf, d.h. beginnend im Kindergarten, aktiv bekämpft wird und der homophobe Müll sich gar nicht erst in den Köpfen junger Menschen festsetzt. Denn letztlich sind die, die eine solche gewalttätige Sprache schon im Kindes- und Jugendalter verinnerlichen und einsetzen, ebenso Opfer von Homophobie und Unfreiheit wie ihre Adressaten.
In diesem Sinne ist es unerlässlich, homophobe Sprache überall und in jedem einzelnen Moment, in dem sie auftritt, zu erfassen. Erzieher in Kindergärten und Lehrerinnen und Lehren in den Schulen müssen dazu verpflichtet werden, jeden verbalen Gewaltakt zu dokumentieren und Rechenschaft darüber abzulegen, wie sie diesem aktiv und aufklärend begegnet sind.
Daher halte ich die verpflichtende und flächendeckende Einführung so genannter Hassregister in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen für völlig unerlässlich. Nur auf diese Weise wird homophobe ebenso wie fremdenfeindliche und sonstige xenophobe Gewalt, die bislang weitgehend unter den Teppich gekehrt wird, endlich umfassend sichtbar. Und nur so können die verantwortlichen Akteure (Bildungspolitiker, Schulleiter, Lehrer, Erzieher) wirkungsvoll auf den Schutz der Persönlichkeitsrechte jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen verpflichtet werden.
Ich habe genug von den halbherzigen "Apellen" und hohlen Phrasen, bei denen der Schutz vor der ganz alltäglichen heterosexistischen Gewalt, die sich auch und vor allem in der Kommunikation manifestiert, der Tageslaune und dem "good will" der jeweils Beteiligten überlassen wird.
Wir sehen es immer deutlicher: So funktioniert das nicht - mit verheerenden Folgen für die psychische Gesundheit vieler junger Menschen!
In Großbritannien wurden bereits im Jahr 2002 Hassregister im gesamten Erziehungs- und Bildungswesen eingeführt, mit deren Hilfe seither rassistische Hassrede dokumentiert und bearbeitet wird. Vor einigen Jahren folgte die Erweiterung auf Hassrede gegen Behinderte.
In diesem Frühjahr wurde beschlossen, ab dem kommenden Herbst endlich auch flächendeckend homophobe Beleidigungen in die Hassregister aufzunehmen. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen Ansatz, der endlich Schluss macht mit der verantwortungslosen Willkür und Ignoranz gegenüber der massiven Gewalt, der homosexuelle Jugendliche und andere diskriminierte Gruppen in unserem Bildungswesen, insbesondere in der Alltagskommunikation, nach wie vor oder sogar zunehmend ausgesetzt sind.
www.pinknews.co.uk/2009/12/10/schools-to-record-all-homophob
ic-sexist-and-racist-bullying/ - |
- 16.06.2010, 07:57h
- "sexuell aufgeladene Weise" = schwul ?
Allein für die Bedienung eines Vorurteils sollte er nochmal 1350 Euro bezahlen dürfen. - |
- 16.06.2010, 09:30h
- Immer langsam mit den jungen Pferden !
Hier gleich von Beleidigung zu sprechen, halte ich für übertrieben. Übrigens, der Gartenzwerg ist klasse - könnte mir vorstellen, dass es da auch Leute gibt, die sich angemacht fühlen, wenn man so einen süßen (schwulen?) Wicht sich in den Vorgarten stellt. - |
- 16.06.2010, 10:16hberlin
- Lediglich die FDP und eine kleine Wählervereinigung ...
wie passend! - |
- 16.06.2010, 10:19hberlin
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nehmen wirs so: wir bleiben sexuell aufgeladen und kassieren trotzdem die 1350,00€ ..
da haben wir mehr von und gönnen uns auf dessen kosten einen netten wochendtrip mit ringelpitz und anfassen! - |
- 16.06.2010, 13:51h
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Da leider wenig Resonanz auf dieses für viele junge Schwule existenziell wichtige Thema kommt, hier mal wieder ein Beispiel von zehntausenden, die man im Internet finden kann, zur Lebenswirklichkeit dieser Altersgruppe in unserer ach so "liberalen" und "toleranten" Gesellschaft.
Diesen perversen Zuständen können wir weder mit der üblichen Ignoranz noch mit weiteren schönen Worten und Absichtserklärungen begegnen, sondern nur mit handfesten, einklagbaren gesetzlichen Vorgaben, insbesondere im gesamten "Erziehungs- und Bildungswesen"!
forum.boypoint.de/leben-beziehung-probleme-f7/in-den-besten-
freund-voll-verliebt-t704.html - |
- 16.06.2010, 14:32h
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Frei nach dem Motto: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert"
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Was mir ein unverschämt breites Grinsen abringt, ist der Ausdruck "sexuell aufgeladene Weise". Wie darf man das verstehen? Gab es da im Karneval in Dinslaken etwa ein "Prinzen-Popp-In"? Wer weiß, wer weiß!