https://queer.de/?12330
- 18. Juni 2010 2 Min.

Eminem in Aktion
Der amerikanische Rapper Eminem hat sich in einem Interview für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben ausgesprochen.
Die "New York Times" fragte den 37-Jährigen, wie er reagieren würde, wenn in seinem Heimatstaat Michigan die Homo-Ehe eingeführt werden würde. Seine Antwort: "Wenn zwei Menschen sich lieben, warum nicht? Ich denke, jeder sollte das Recht haben, genau so unglücklich zu sein wie alle anderen, wenn man das will". "Ist das das neue, 37 Jahre alte tolerante Du", fragte die Interviewerin daraufhin. "Das ist das neue tolerante Ich", erwiderte Eminem kurz.
In der Vergangenheit galt Eminem nicht als Kämpfer für Homo-Rechte: Anfang des letzten Jahrzehnts haben Homo-Gruppen wiederholt gegen Eminems homophobe Texte protestiert. In einem Lied rappte er etwa: "Hate fags? The answer's yes". Selbst in seinem neuen Album "Relapse" verwendet Marshall Bruce Mathers III, wie Eminem bürgerlich heißt, das Wort "gay" ausschließlich negativ. Er selbst hat - anders als etwa jamaikanische Hass-Sänger - stets abgestritten, Schwule zu hassen; sein Slang sei lediglich missverstanden worden. Das erklärte er bereits in einem Interview aus dem Jahr 2001: "Ich bin kein Homo-Hasser, die Leute verstehen bloß nicht, wo ich herkomme. Das Wort 'Schwuchtel' ('Faggot') bedeutet für mich einfach Schwächling und hat nichts mit Homosexualität zu tun."
Einer der besten Freunde von Eminem ist seit Jahren der schwule englische Sänger Elton John. Die beiden sind in den vergangenen zehn Jahren bereits wiederholt miteinander aufgetreten. Sir Elton erklärte, die homofeindlichen Texte seines amerikanischen Kollegen störten ihn nicht: "Das reizt meinen britischen Sinn für schwarzen Humor", sagte er schlicht. Außerdem verbindet die beiden, dass sie in der Vergangenheit drogenabhängig waren - und nun clean sind. Elton John half seinem amerikanischen Kollegen sogar dabei, von Schmerztabletten loszukommen, wie Eminem im vergangenen Jahr erklärte (queer.de berichtete). (dk)
Links zum Thema:
» Interview in der „New York Times“















Naja, auch Leute wie er können sich ändern.