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- 23. Juni 2010 2 Min.

In Holland und Belgien nicht willkommen: Beenie Man, bürgerlich Anthony Moses Davis
Schwere Zeiten für Homo-Hasser: Nach Den Haag hat nun auch Brüssel den jamaikanischen Sänger Beenie Man ausgeladen, weil er in seinen Liedern zur Ermordung von Schwulen aufruft.
In beiden Fällen hat offenbar der Einfluss der Stadt den Ausschlag für die Konzertabsage gegeben. In Brüssel sollte der 36-Jährige im Rahmen des Festival Couleur Café auftreten, zu dem bis zu 100.000 Besucher erwartet werden. Die Stadt erklärte aber, dass beim Auftritt des Hasssängers der Zuschuss in Höhe von 55.000 Euro gefährdet sei. Die Ausladung sei nur widerwillig erfolgt, erklärte die flämische Homo-Organisation Werkgroep Internationale Solidariteit met Holebi's (WISH): "Die Veranstalter machen schwul-lesbische Gruppen für die Absage verantwortlich und sehen sich in der Rolle des Opfers."
Eine ähnliche Entwicklung ereignete sich beim Parkpop-Festival in Den Haag, zum dem sogar über 300.000 Besucher erwartet werden. Hier mussten die Veranstalter letzte Woche zunächst Snoop Dogg ausladen; der Bürgermeister befürchtete, die Musik des Rappers könnte zu Gewalt aufstacheln (queer.de berichtete). Seinen kurzfristigen Ersatz Beenie Man zogen die Veranstalter am Dienstag wegen seiner homophoben Texte zurück. Die Organisatoren erklärten, dass ansonsten der staatliche Zuschuss für das Festival - und damit das Festival selbst - gefährdet sei.
Beenie Man hat bereits zwei Mal den Reggae Compassionate Act unterzeichnet, in dem er sich verpflichtet, nicht mehr gegen Schwule und Lesben zu hetzen. Allerdings hat er in beiden Fällen die Vereinbarung gebrochen. Zuletzt verbreitete er vor einem halben Jahr in Uganda seine Ansichten über die Minderwertigkeit der gleichgeschlechtlichen Liebe. Beenie Man sang auf dem Konzert unter anderem das Lied "Mi Nah Wallah", in dem er die Gewaltfantasie beschreibt, allen schwulen Männern die Kehle durchzuschneiden. Die Zeitung "Daily Monitor" schrieb, dass "seine Worte ein Schwert in Schwule gerammt haben - sowohl durch Singen als auch durch Kommentare zwischen den Liedern". Am häufigsten zitiert wird Beenie Mans Lied "Damn", in dem er die Zukunftsvision für sein Heimatland verbreitet: "I'm dreaming of a new Jamaica, come to execute all the gays". (dk)













