Ein leeres Transparent kündigt die katholische Gruppe beim CSD in New York an.
Härtere Zeiten für schwul-lesbische Katholiken in New York: Der Erzbischof hat ihnen verboten, unter dem Namen ihrer Kirchengemeinde am CSD teilzunehmen - bei der Parade trugen sie daher ein leeres Transparent.
Die St.-Francis-Xavier-Kirchengemeinde ist seit zwölf Jahren stets beim CSD in New York dabei. Dieses Jahr untersagte der neue Erzbischof Timothy Dolan jedoch den Gläubigen, unter dem Namen der Kirche zum CSD zu gehen. Die Katholiken entschieden sich daraufhin, mit einem leeren Banner am 41. CSD in der amerikanischen Metropole teilzunehmen. Manche der Teilnehmer trugen jedoch T-Shirts, auf dem der Name der Kirche prangte.
In New York gilt die Kirchengemeinde als eine der Anlaufpunkte für Schwule und Lesben: "Hier fühlen sich viele Menschen wohl, weil sie nicht mit Vorurteilen bombardiert werden", erklärte die lesbische Katholikin Stephanie Samoy gegenüber CNN. "Das weiße Banner ist ein Zeichen dafür, dass wir einen Maulkorb erhalten haben".
Gemeindepfarrer Joe Costantino erklärte, der Erzbischof befürchte wohl, dass die Kirchengemeinde Werbung für sexuelle Freizügigkeit machen: "Darum geht es meinen Leuten aber überhaupt nicht", so Constantino, der die Beteiligung am CSD unterstützte. Die Erzdiözese selbst gab zu dem Vorfall keinen Kommentar ab.
Erzbischof Dolan hat bereits in der Vergangenheit gegen Homo-Rechte Stellung bezogen: So startete er im vergangenen Jahr eine Kampagne gegen die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben (queer.de berichtete). In einem Interview verglich er Homosexuelle offen mit Alkoholikern (queer.de berichtete).
Beim CSD in New York waren auch dieses Jahr wieder hunderttausende Menschen dabei. Zu den Teilnehmern zählte unter anderem Judy Shepard, die Mutter des 1998 ermordeten Matthew Shepard, sowie Bürgermeister Michael Bloomberg und Gouverneur David Paterson. (dk)
Wenn dem Erzbischof seine Gemeinde nicht passt, dann soll sich der Kirchenfürst doch ein anderes Volk suchen!
Auch wenn mir die ausharrenden Katholiken recht fremd geworden sind, deutliche Zeichen des Protestes und Ungehorsams - wie das weiße Plakat - sind sehr gut ... so man denn weiter auf Veränderungen setzen möchte!