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- 07. Juli 2010 2 Min.

Das Polizeifoto von Kevin G. (Bild: Waterbury Police Department)
Ein katholischer Priester aus Neuengland wird beschuldigt, umgerechnet mehr als eine Million Euro von seiner Gemeinde gestohlen und in Luxusgüter sowie Callboys investiert zu haben.
Der 64-jährige Kevin G. aus Waterbury im Westen Connecticuts soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft innerhalb von sieben Jahren 1,3 Millionen Dollar (1,05 Millionen Euro) an Kircheneinnahmen gestohlen haben. Mit dem Geld soll er ein Leben in Saus und Braus im nahe gelegenen Manhattan geführt haben. Den Gemeindemitgliedern erklärte er sein häufiges Fehlen mit einer Krebserkrankung. Das Doppelleben des beliebten Priesters fiel erst auf, als die Kirchengemeinde ihre Bücher überprüfte. Daraufhin stellte sich G. der Polizei.
Das Geld seiner Gemeinde hat G. dem Bericht zufolge für Ausflüge in die New Yorker High Society und sexuelle Abenteuer genutzt haben. So soll er allein in Luxusrestaurants für mehr als 200.000 Dollar gegessen haben. 130.000 Dollar habe er für Hotelübernachtungen aufgewendet, 80.000 Dollar für Kleidung. Zudem soll er einem männlichen Freund ein Studium in Harvard finanziert haben. Einen großer Teil des Geldes nutzte er für Callboys von "Campus Escorts". Die New Yorker Firma wirbt damit, "die besten Escorts im College-Alter" anzubieten.
G. war wütend auf seinen Arbeitgeber
Im Gespräch mit der Polizei erklärte G., die Kirche habe ihn schlecht behandelt und schulde ihm daher das Geld. So sei er 2001 zwangsversetzt worden, obwohl seine Mutter im Sterben lag und er sie gerne begleitet hätte. Zudem sei er mit einem der zentralen katholischen Glaubenspunkte nicht klargekommen: "Herr G. sagte, dass er schwul ist und ein Problem hat mit der Kirchenmeinung zu Homosexualität", heißt es in der Anklageschrift.
Seine Kaution ist vom Amtsgericht auf 750.000 Dollar festgesetzt worden. Wegen schweren Diebstahls drohen dem Geistlichen bis zu 20 Jahre Haft.
Vor wenigen Monaten sorgte bereits ein anderes Callboy-Abenteuer eines Pfarrers für Aufregung. George Rekers von den Südstaatenbaptisten genoss mit einem im Internet bestellten Escort seinen Urlaub in Europa (queer.de berichtete). Anders als G. war Rekers Mitglied in mehreren homophoben Vereinigungen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Schwule und Lesben von ihrer Homosexualität zu "heilen". (dk)














