Die katholische Kirche in der Schweiz hat ökumenische Gottesdienste für Schwule und Lesben verboten. Katholiken aus Zürich sind tief enttäuscht, Homo-Gruppen sind empört.
Die Bistumsleitung in Chur hat diese Entscheidung getroffen - und beendet damit eine Initiative der Zürcher Kirchengemeinde Peter und Paul, die seit 2004 Gottesdienste anlässlich des CSDs anbietet. Mit den "speziellen Seelsorgeangebote für Homosexuelle" wollte die Gemeinde auch sexuelle Minderheiten in der christlichen Gemeinschaft willkommen heißen, wie zuletzt beim CSD am 6. Juni.
Weihbischof Marian Eleganti hat gegenüber dem "Tagesanzeiger" das Verbot verteidigt. Die Kirche könne keinen "propagandistischen Anlass" wie den CSD unterstützen, so Eleganti. Man müsse darauf achten, welche Botschaft man verbreite. Natürlich sei "seelsorgerliche Zuwendung zu den einzelnen Homosexuellen" nach wie vor möglich.
In Zürich können viele Katholiken das Verbot nicht nachvollziehen. So äußerte sich der Chef des Synodalrats im Kanton Zürich "maßlos enttäuscht über die Entscheidung". Erst vor kurzem habe man 1.500 Franken für einen schwul-lesbischen Gottesdienst bewilligt. Man wolle dafür kämpfen, die Entscheidung rückgängig zu machen.
"Mittelalterlich anmutende Ansichten"
Die Homosexuelle Arbeitsgruppe Zürich (HAZ) kritisiert die "plötzliche Einmischung aus Chur". Die Seelsorge habe in den letzten Jahren sehr gut funktioniert und es sei schade, dass die Kirche nun "einen großen Teil der Bevölkerung" ausgrenze, weil sich "mittelalterlich anmutende Ansichten" durchgesetzt hätten. "Absurd ist zudem, dass gerade dasjenige weltweit tätige Unternehmen mit dem höchsten Homosexuellen-Anteil an der Belegschaft zum Mittel der Diskriminierung greift", erklärte die HAZ in einer Pressemitteilung. "Der Bischofsrat hat seinen perfiden Entscheid umgehend zu widerrufen und sich bei den lesbischen, schwulen, bi- und transsexuellen Katholikinnen und Katholiken zu entschuldigen". (dk)
Ist genauso als wenn man Mitglied in der CDU ist.
Da rennen sie einer Organisation hinterher von der sie Anerkennung erhoffen, statt den Hinterwäldlern den Rücken zu kehren.