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- 29. Juli 2010 2 Min.

Für Psychologiestudentin Julea Ward ist Homosexualität eine Sünde - Schwule lehnt sie deswegen als Patienten ab. (Bild: Alliance Defense Fund)
Eine amerikanische Universität darf Psychologiestudenten vom Studium ausschließen, wenn diese wegen ihres christlichen Glaubens keine Homosexuellen behandeln wollen.
Ein Bundesgericht hat die Zwangsexmatrikulierung der Studentin Julea Ward aus der staatlichen Eastern Michigan University in Ypsilanti für rechtens erklärt. Ward, die sich selbst als "orthodoxe Christin" bezeichnet, hatte dort ein Masters-Programm besucht, das sie zur Schulpsychologin ausbilden sollte. In einem Praktikum weigerte sie sich jedoch, einen Mann in einer schwulen Beziehung zu behandeln, da diese ihrer Meinung nach gegen Gottes Gebote verstoße. Die Uni entfernte sie daraufhin aus dem Kurs, da psychologische Berater "mit Themen wie Familienplanung, Sex, Drogengebrauch oder Abtreibung umgehen müssen, auch wenn sie persönlichen Ansichten entgegenlaufen." Aufgabe der Psychologen sei es daher, die "Werte des Patienten" zu stärken und nicht eigene Werte auf den Patienten zu übertragen.
Ward erklärte dagegen, die Universität hätte gegen die Religionsfreiheit verstoßen und es ihr unmöglich gemacht, einen Abschluss zu erlangen. Die einschränkenden Regeln würden zudem gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung verstoßen.
Schutz des Patienten steht über Religionsfreiheit
Richter George Steeh folgte dieser Argumentation nicht. Er erklärte, dass ihr die Universität "außer bei der Behandlung von Patienten" alle Freiheiten gelassen habe, ihre religiösen Ansichten kundzutun. So habe sie in Seminaren, in denen sie ihre Meinung kundtat, oft die Note 1 erhalten, obwohl der Professor ihre Meinung nicht geteilt habe. Die Einschränkungen während der Behandlung seien notwendig, um die Patienten zu schützen, erklärte der Richter.
In den USA gibt es derzeit mehrere ähnliche Verfahren evangelikaler Studenten gegen Universitäten. Oft werden die Kläger dabei von konservativen Organisationen wie dem Alliance Defense Fund unterstützt, der auch den Prozess von Julea Ward bezahlte. Die Organisation kündigte bereits an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen. "Hier wurde ein gefährlicher Präzendenzfall geschaffen", sagte der Alliance-Defense-Fund-Anwalt Jeremy Tedesco im "Fox News Radio". "Öffentliche Universitäten haben Erfolg gehabt, ihre ideologischen Haltung auf Studenten zu übertragen. Wer nicht spurt, fliegt." Tedesco warnt, dass das Urteil nur ein erster Schritt sei, um Christen in den USA mundtot zu machen. (dk)

Nein:
USA - Land der unbegrenzten Dummheit!!