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- 02. August 2010 2 Min.

Darf nicht mehr pfeifen: Referee Michael Kempter
In der Schiedsrichter-Affäre hat der 27-Jährige Michael Kempter erst seine internationale Zulassung verloren - nun vertraut der Deutsche Fußballbund (DFB) ihm nicht mal mehr die Spielleitung in der 3. Liga zu.
Der DFB will den Fall nun doch untersuchen und Kempter solange nicht mehr einsetzen. Damit vollzieht der Verband eine 180-Grand-Wendung: Im Februar hatte er sich noch ohne Vorbehalte hinter den Schiedsrichter gestellt, als dieser behauptete, der DFB-Funktionär Manfred Amerell habe den Referee sexuell genötigt (queer.de berichtete). Amerell erklärte dagegen, zwischen ihm und dem Schiedsrichter habe eine "intensive private Freundschaft" bestanden, bei der nichts gegen den Willen des anderen geschehen sei. Um dies zu beweisen, veröffentlichte Amerell private SMS-Nachrichten (queer.de berichtete).
Im Mai stellte die Staatsanwaltschaft Augsburg die Ermittlungen gegen Amerell ein. Der 63-Jährige, der wegen der Affäre seinen Job verlor, sieht sich unschuldig verfolgt und hat nun Kempter und den DFB auf Schadensersatz verklagt (queer.de berichtete). Der DFB erklärte am Freitag jedoch trotzig, er erkenne die Schadenersatzforderungen von Amerell nicht an.
Noch ist unklar, ob Kempter je wieder in der deutschen Profiliga pfeifen wird. Wie der DFB machte auch der junge Schiedsrichter eine ungute Figur in der Affäre: So trat er noch im Februar mit einem Interview für die "Bild"-Zeitung in Erscheinung, in dem er unter anderem beteuerte, heterosexuell zu sein (queer.de berichtete). Danach wurde er jedoch nach Angaben der "Frankfurter Rundschau" von einem anderen Schiedsrichter beim DFB geoutet - der anonyme Zeuge sagte, Kempter habe versucht, ihn in einem Hotelzimmer anzumachen (queer.de berichtete). Inzwischen ist Kempter untergetaucht und gibt keine Presseinterviews mehr. In Blogs wird jedoch seither vermehrt über seine Sexualität debattiert. (dk)









