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- 02. August 2010 2 Min.

Schriftstellerin Anne Rice: "Ich weigere mich, gegen Schwule zu sein."
Die amerikanische Schriftstellerin Anne Rice ("Interview mit einem Vampir") will keine kirchentreue Christin mehr sein, weil die Religion Schwulen, Lesben, Frauen und anderen gesellschaftlichen Gruppen nur Hass entgegen bringe.
Die 68-Jährige verkündete ihre Abwendung vom Christentum auf ihrer Facebook-Seite. Vergangenen Dienstag verknüpfte sie Artikel über eine radikale Baptistenkirche und eine von den Republikanern unterstützte Gruppe, die christliche Gospel-Musik in Schulen aufführt - beide Kirchengruppen sehen Schwule und Lesben als Gefahr für die Gesellschaft an und fordern die Todesstrafe für Homosexuelle. "Kein Wunder, dass Leute uns Christen verachten und denken, wir sind ungebildet und gewalttätig. Das bringt mich zum Weinen. Vielleicht können die Menschen, die die Lehren Christi ernst nehmen, keine Christen sein", schrieb Rice.
"Ich bin raus"

Der Bestsellerroman "Interview with a Vampire" wurde 1994 verfilmt. In den Hauptrollen: Tom Cruise und Brad Pitt.
Am folgenden Tag verkündete Rice dann ihren Bruch mit der größten Weltreligion: "Heute höre ich auf, eine Christin zu sein. Ich bin raus". Als Grund gibt sie an: "Ich weigere mich, gegen Schwule zu sein. Ich weigere mich, gegen Feministen zu sein. Ich weigere mich, gegen Familienplanung zu sein. Ich weigere mich, gegen die demokratische Partei zu sein. Ich weigere mich, gegen weltlichen Humanismus zu sein. Ich weigere mich, gegen das Leben zu sein. Im Namen Christi sage ich mich vom Christentum los."
Die Schriftstellerin erklärte, sie fühle sich nach den Werten Christi verpflichtet, aber "nicht als 'Christin' oder als Teil des Christentums." Sie könne nicht mehr einer "streitsüchtigen, feindlichen und verdientermaßen anrüchigen Gruppe" angehören. "Zehn Jahre lang habe ich das probiert und bin daran gescheitert. Ich bin eine Außenseiterin. Mein Gewissen erlaubt mir nicht mehr." Seit ihrem Austritt sind bereits tausende Kommentare auf Rices Facebook-Seite eingegangen. Die meisten davon unterstützen ihre Position gegenüber der Kirche. Sie postete aber auch negative Stimmen - so etwa auch ein Youtube-Video, in dem ihr zu klassischer Musik das Höllenfeuer angedroht wird. "Ich danke auch diesen Leuten", kommentierte Rice den höllischen Kurzfilm.
Rice unterstützt schwulen Sohn
Rice wurde katholisch erzogen, verließ die Kirche aber, als sie 18 Jahre alt wurde. 1998 fiel sie in ein diabetisches Koma. Danach trat sie wieder in die römische Kirche ein, kritisierte aber wiederholt die katholische Politik in gesellschaftlichen Fragen. So fordert sie seit Jahren die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben. Zudem unterstützte sie stets ihren 1978 geborenen schwulen Sohn Christopher, der ebenfalls als Schriftsteller in den USA arbeitet ("Grausame Spiele", "Der Schneegarten"). In seinen Thrillern behandelt er auch viele schwul-lesbische Themen wie etwa das Coming-out eines Studenten und die negativen Reaktionen seiner Freunde. (dk)

Als Hetero so für Schwule und Lesben eintzutreten. Toll und Mutig. Da wird sie viel Hass ernten.
Wundert mich immer wieder dass Schwule und Lesben überhaupt in dem Verein noch mitmachen.
Austreten Leute!