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- 04. August 2010 2 Min.

Polizeifoto von Pedro J.
Ein 20-jähriger Mann aus Long Island (US-Bundesstaat New York) hat einen 17 Monate alten Jungen getötet, weil dieser sich zu sehr wie ein Mädchen verhalten habe.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen Pedro J. wegen Totschlags. Er soll "mehrmals mit Fäusten auf sein Opfer eingeschlagen haben", erklärte die Polizei. Anschließend habe er das Kind am Hals gepackt. In seiner ersten Vernehmung sagte J.: "Ich wollte erreichen, dass er sich wie ein Junge benimmt und nicht wie ein kleines Mädchen". Offenbar hatte er Angst, dass das Baby schwul sein könnte.
J. beharrt darauf, "nicht schuldig" zu sein - in den Vernehmungen stellt er sich als das wahre Opfer dar: "Ich habe noch nie ein Kind zuvor so hart geschlagen. Man macht mal einen Fehler, und deshalb soll ich für 20 Jahre in Haft?", fragte er nach Angaben des Lokalsenders WPIX. Er bezeichnete sich als Opfer der Kultur, in der er aufgewachsen ist - demnach müsse man sich in seiner sozial schwachen Gegend als Mann durchsetzen, und daher seien männliche Qualitäten wichtig. Diese habe er dem Baby beibringen wollen, so J. In Wirklichkeit habe er seinen Sohn aber geliebt: "Es tut mir ja wirklich Leid. Es war mein Baby und es war mir sehr, sehr wichtig." J. lebte im Indianerreservat Shinnecock, ist aber selbst kein Nachfahre der amerikanischen Ureinwohner.
Das Kind war der Sohn von J.s Freundin, die gerade außer Haus war. Donna Collins Smith, die Großmutter des getöteten Kindes, äußerte sich in den Medien als einzige zu der Tat. Sie beschrieb J. als "harten Kerl", der ihre Familie "infiltriert" habe. "Er hat das Herz meiner Tochter genommen und das Leben ihres Kindes gestohlen. Ich hoffe, dass das Rechtssystem jetzt sein Leben stiehlt". Bei einer Verurteilung wegen Totschlags drohen J. zwar "nur" 15 Jahre Haft, allerdings können während des Prozesses noch weitere Anklagepunkte hinzukommen. (dk)














