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https://queer.de/?12568
  • 10. August 2010 20 2 Min.

Kardinal Norberto Rivera hält Schwule schlicht für eine "moralische Verirrung".

Der mexikanische Kardinal Norberto Rivera hat die in Mexiko-Stadt legalisierte gleich­geschlechtliche Ehe als unvereinbar mit christlicher Glaubenslehre erklärt.

"Die Kirche darf nicht damit aufhören, Böses als böse zu bezeichnen", erklärte Rivera nach Angaben der Nachrichtenagentur AP. Homo­sexuelle gingen lediglich "Scheinehen" ein, die auf eine "unmoralische Verirrung" hindeuteten, so der unverheiratete Theologe. Er kritisierte damit den Obersten Gerichtshof Mexikos, der in der vergangenen Woche die Öffnung der Ehe in Mexiko-Stadt mit acht gegen zwei Stimmen als verfassungsgemäß anerkannte (queer.de berichtete).

Rivera erklärte, die Politiker gingen mit Ehe und Familie um, "als ob sie es darauf anlegten, sie zu zerstören und damit das Land, das ohnehin schon durch Gewalt und soziale Verwerfungen verwundet ist, in den Ruin zu treiben". Schwule und Lesben mit Ehewunsch bezeichnete er schlicht als Gegner "des göttlichen Plans". Zwar gestand Rivera ein, dass auch Katholiken "die Gesetze respektieren" müssten und gleich­geschlechtliche Paare nicht diskriminieren dürften. Das sei aber "keine Rechtfertigung dafür, falsche Rechte zuzugestehen".

Der Stadtrat von Mexiko-Stadt hatte Ende letzten Jahres die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet - und damit erstmals in Lateinamerika Schwulen und Lesben die Möglichkeit gegeben zu heiraten (queer.de berichtete). Die regierenden Christdemokraten unter Präsident Felipe Calderón hatten danach vergeblich versucht, vor Gericht gegen die Öffnung vorzugehen.

In Lateinamerika scheint das Beispiel aus Mexiko-Stadt Schule zu machen: Mitte Juli hat mit Argentinien erstmals ein Bundesparlament beschlossen, die Ehe für Schwule und Lesben im ganzen Land zu öffnen (queer.de berichtete) - auch hier gegen den erbitterten Widerstand der katholischen Obrigkeit. Kardinal Jorge Bergoglio sah in der Reform des Ehegesetzes sogar den Teufel in Aktion (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 10.08.2010, 15:50h
  • Die Katholische Kirche muß sich damit abfinden, daß sie leider gar kein ernstzunehmender Gegner mehr in Sachen Homoehe ist. Der Staat hat sich die Entscheidung reiflich überlegt und ist endlich zum Schluß gekommen, das Ganze durchzuziehen und die Homoehe salonfähig zu machen. Endlich ist der Vatikan kaltgestellt!
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#2 Timm JohannesAnonym
  • 10.08.2010, 15:54h
  • In Mittel- und Südamerika, wo die politischen Debatten zur Eheöffnung bzw. zur Eingetragenen Partnerschaft voranschreiten, versuchen leider viele katholische Bischöfe in den einzelnen lateinamerikanischen Staaten dies zu verhindern. Und die wenigen katholischen Bischöfe, die hier anders denken und die Eheöffnung akzeptieren, schweigen und lassen die anderen Kollegen ihr Hass säendes Werk vollbringen.

    Übrigens neben Mexiko-Stadt und Argentinen mit Eheöffnung gibt es mit Uruguay, Ecuador und Kolumbien drei weitere Staaten in Südamerika die bereits landesweit eine Eingetragene Lebenspartnerschaft kennen.

    Ob Kardinal Bergoglio (Jahrgang 1936) in Buenos Aires oder Kardinal Norberto Rivera Carrera in Mexiko - es sind immer wieder hasserfüllte Reden, die dort Kardinäle schwingen. Politisch sind diese Führungen in den Bischofsreihen alle als rechtskonservativ und rechts zu bezeichnen.

    Da gehen gottseidank eine Reihe von protestantischen/anglikanischen Kirchenleitungen den umgekehrten Weg, wie beispielsweise die lutherische Schwedische Kirche mit Bischöfin Eva Brunne in Stockholm oder die liberale Niederländische Protestantische Kirche oder die United Church of America.
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#3 schwulenaktivist
  • 10.08.2010, 16:05h
  • Ich denke, es lohnt sich wirklich nicht, sich über jeden "Furz" eines Katholen internetweit aufzuregen. Das lenkt nur ab von unseren eigenen Problemen, vor allem das mit AIDS! Indirekt fördern diese verbalen Schlachten die Ignoranz unter uns selber und schaden uns letztlich noch!
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