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- 19. August 2010 2 Min.

Katholiken-Sprecher Hugo Valdemar weiß ganz genau, wo der Feind steht.
Ein Sprecher der katholischen Kirche in Mexiko hat behauptet, die Homo-Ehe sei schlimmer als der Drogenhandel im Land, der in den letzten sechs Jahren mindestens 28.000 Menschen das Leben gekostet hat.
Wie die Zeitung "El Universal" meldet, erklärte Hugo Valdemar, dass er die Öffnung der Ehe in Mexiko-Stadt als Angriff auf die katholische Kirche versteht. "[Mexiko-Stadt-Bürgermeister] Marcelo Ebrard und seine Partei, die PRD, wollen uns vernichten", ist sich Valdemar sicher. Ebrard führte vor wenigen Monaten die Gleichbehandlung im Eherecht in der Hauptstadt ein (queer.de berichtete). Seither muss er sich gegen Angriffe aus der katholischen Kirche wehren. Zuletzt verklagte er einen Kardinal, der ihn der Korruption bezichtigt hatte (queer.de berichtete).
Homo-Ehe "vernichtend" für Familie
Sprecher Valdemar legt nun noch einen drauf: "Er und seine Regierung haben Gesetze geschaffen, die sich vernichtend auf die Familie auswirken. Diese Gesetze richten schlimmeren Schaden an als der Drogenhandel", so Valdemar. Im Krieg zwischen Drogenkartellen und der Regierung werden in Mexiko täglich mehr als 20 Menschen getötet (siehe taz-Artikel). Bei einer Schwulenparty wurden etwa vor einem Monat 18 Menschen in Torreón erschossen (queer.de berichtete). Die Behörden gehen davon aus, dass der Anschlag in Verbindung mit dem Drogenkrieg stand.
Adoptionsrecht eine "Gräueltat"
In seiner Kritik an der Homo-Ehe stellte Valdemar besonders das volle Adoptionsrecht für schwul-lesbische Paare heraus, das zuletzt vom obersten Gerichtshof als verfassungsgemäß erklärt worden war (queer.de berichtete). Diese Entscheidung bezeichnete er als "Gräueltat", die zu "psychologischen Schwierigkeiten" bei den Kinder führen könne: "Ich kenne niemanden, der von einem Lesben- oder Schwulenpaar adoptiert werden möchte", sagte Valdemar. (dk)
