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- 23. August 2010 2 Min.

Vor der Kathedrale von Guadalajara demonstrierten am Sonntag Homo-Aktivisten gegen Katholiken, die eine Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben verhindern wollen. (Bild: bryce_edwards / flickr / by 2.0)
Der Streit um die Homo-Ehe wird in Mexiko nun auf der Straße ausgetragen. So kam es bei einer Demo in Guadalajara zu Rangeleien zwischen Homo-Aktivisten und katholischen Gläubigen.
200 Demonstranten haben in der zweitgrößten Stadt des Landes in der Nähe der Kathedrale für die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule im ganzen Land demonstriert. Sie trugen dabei Schilder mit Aufschriften wie "Gott sei Dank bin ich schwul!". Zeitgleich demonstrierten in etwa gleicher Anzahl katholische Aktivisten für ein gleichgeschlechtliches Ehe-Verbot. Dabei kam es zu kleinen Rangeleien, als einer der Gläubigen einem Gegendemonstranten ein Plakat aus der Hand riss, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Es sei jedoch niemand verletzt worden. Bereits zuvor haben in mehreren Teilen des Landes ähnliche Protestaktionen stattgefunden.
Kardinal von Guadalajara will Homo-Ehe verhindern

Kardinal Juan Sandoval Íñiguez glaubt, dass das Adoptionsrecht für Lesben und Schwule Kinder schädige: "Viele junge Mexikaner werden leiden müssen", erklärte er.
Das Thema Homo-Ehe steht in Mexiko auf der Tagesordnung, seit der linksgerichtete Stadtrat von Mexiko-Stadt im Dezember 2009 die Ehe für Lesben und Schwule geöffnet hatte (queer.de berichtete). Seither beschimpfen katholische Würdenträger die Politiker, die sich für die Ehe-Öffnung eingesetzt haben. So warf der Kardinal von Guadalajara, Juan Sandoval Íñiguez, dem Bürgermeister von Mexiko-Stadt vor, Verfassungsrichter bestochen zu haben, weil diese die Ehe-Öffnung für verfassungsgemäß erklärt haben. Bürgermeister Marcelo Ebrard verklagte daraufhin den Kardinal wegen Verleumdung (queer.de berichtete). Die Bischofskonferenz stellte sich demonstrativ hinter Sandoval Íñiguez.
Auch andere Kirchenvertreter beschimpften die verantwortlichen Politiker sowie Schwule und Lesben: So erklärte Norberto Rivera, der Erzbischof von Mexiko-Stadt, dass die Homo-Ehe "böse" sei (queer.de berichtete). Katholiken-Sprecher Hugo Valdemar glaubt sogar, dass der Bürgermeister von Mexiko-Stadt die katholische Kirche "vernichten" wolle und die Ehe-Öffnung einen "schlimmeren Schaden als Drogenhandel" anrichte (queer.de berichtete). In Mexiko hat der Krieg zwischen Drogenkartellen und der Regierung in den vergangenen sechs Jahren mindestens 28.000 Menschen das Leben gekostet. (dk)















ich glaub die katholische kirche benutzt uns grad als "publicity" um mal wieder irgendwo irgendwie ins gespräch zu kommen!