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  • 25. August 2010 59 2 Min.

Nadja Benaissa bei einem Auftritt 2008 (Bild: Arne List / flickr / by-sa 2.0)

Kurz vor der Urteilsverkündung hat die Deutsche Aids-Hilfe bekräftigt, dass "No Angels"-Sängerin Nadja Benaissa keine Bestrafung verdient hat.

Die 28-Jährige steht derzeit in Darmstadt vor Gericht, weil sie zwischen 2000 und 2004 mit Männern ungeschützten Sex gehabt haben soll, ohne ihnen ihre HIV-Infektion offen zu legen. Zum Start der HIV-Selbsthilfekonferenz "Positive Begegnungen" in Bielefeld, zu der 500 Teilnehmer erwartet werden, erklärte die Organisation, dass jeder einzelne für seine Gesundheit verantwortlich sei: "Die DAH hatte immer wieder die Stigmatisierung der Künstlerin und die pauschale Kriminalisierung HIV-Positiver verurteilt und angemahnt, die HIV-Prävention nicht einseitig nur den positiven Menschen aufzubürden", heißt es in einer Stellungnahme.

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No-Angels-Sängerin hatte "nie wirklich eine freie Wahl"


Benaissa (links) mit ihren Bandkolleginnen (Bild: Arne List / flickr / by-sa 2.0)

Auch die Schweizer Aidshilfe-Gruppe LHIVE kritisiert die Kriminalisierung der Künstlerin: "Frau Benaissa hatte nie wirklich eine freie Wahl, ob und wie sie ihre Infektion kommunizieren möchte. Die Angst vor der sozialen Ächtung, insbesondere ihrer Tochter, und die Angst vor Vorurteilen, Diskriminierung und den ökonomischen Folgen daraus waren stärker", so die Gruppe aus Hölstein im Kanton Basel-Land. "Nicht der eigene 'falsche Umgang mit der Infektion', sondern der 'falsche Umgang mit den Infizierten' ist der Grund für das Schweigen im entscheidenden Moment."

Das Urteil gegen Benaissa wird am Donnerstag erwartet. Die 28-Jährige ist wegen gefährlicher Körper­ver­letzung angeklagt: Ein 34-jähriger Mann, der auch als Nebenkläger auftritt, beschuldigt die Sängerin, ihm mit dem HI-Virus angesteckt zu haben. Gutachter Josef Eberle bestätigte am Mittwoch, dass Benaissa mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ... die Quelle für die Infektion" des Mannes war. Die Staatsanwaltschaft forderte daraufhin eine zweijährige Bewährungsstrafe für Benaissa. (dk)

#1 Mister_Jackpot
  • 25.08.2010, 12:54h
  • Ich erwarte vom Gericht auch einen Freispruch, da das angebliche Opfer seine Infektion selbst zu verschulden hat. Warum lernen Typen nicht, dass man nicht einfach so mit Leuten ungeschützten Sex hat, vor allem wenn man sie nicht näher kennt. Und hinterher belastet der auch noch Gerichte und uns als Steuerzahler mit seiner eigenen Dämlichkeit. Bei allem Verständnis für seine Verbitterung. Allerdings frag ich mich doch, ob das nicht ein typisches Phänomen bei Hetero Typen ist, die denken in der Heterowelt gäbe es kein HIV/Aids. Ich halte diesen ganzen Prozess im Übrigen für extremst frauenfeindlich.
    Auch wenn ich mich wiederhole...warum hat nur der HIV Positive immer die Verantwortung etwas zu sagen? Damit wird man als Positiver doppelt bestraft und das halte ich ganz klar für ungerecht. Schläft man mit jemandem, den man kaum kennt gilt grundsätzlich einen Gummi zu benutzen... wer das nicht tut muss sich über die Folgen nicht wundern.
    Ich pflichte daher den AIDS Hilfen hier klar bei...aber als schwuler Mann hat man da sicherlich sowieso mehr Feingefühl als ein Heteromann (obwohl es auch unbelehrbare Schwule gibt!), dem es wichtig ist möglichst viele "Tussis" zu kanllen, um als geiler männlicher Machohengst zu gelten...natürlich immer ohne Gummi...denn alles andere wäre ja nicht "gefühlsecht"... das ist ja leider das häufigste Argument bei Hetero Typen um ungeschützten Sex zu rechtfertigen.
    Ich gehe trotz allem davon aus, dass zumindest eine Bewährungsstrafe dabei rauskommt, auch wenn ich damit nicht einverstanden wäre, da es HIV Positive de facto kriminalisiert.
    Ja Ja unser "aufgeklärtes" Deutschland halt...*kotz
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#2 fremdgeherAnonym
  • 25.08.2010, 13:07h
  • Antwort auf #1 von Mister_Jackpot
  • "Ich halte diesen ganzen Prozess im Übrigen für extremst frauenfeindlich."

    Denkst du etwa, der wäre genau so, höchstwahrscheinlich noch viel, viel empörter, nicht auch gegen Männer geführt worden?

    Vor allem wenn es um die liebe "Moral" geht, sind es in der Regel Frauen, die den Ton angeben in dieser Gesellschaft.

    Verlogen und falsch ist es natürlich so oder so.
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#3 genervtAnonym
  • 25.08.2010, 13:39h
  • Antwort auf #2 von fremdgeher
  • Genau, deswegen verdienen Frauen auch in fast allen Branchen für die gleiche Arbeit immer noch weniger als Männer, weil sie so tonangebend sind.
    Und die Moralanstalt vom Dienst: Kirche, ist ja auch vollgestopft mit Frauen in Führungspositionen.
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