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- 26. August 2010 2 Min.

Peter Müller ist seit 1999 saarländischer Ministerpräsident. Seit 2009 führt er auch das Landesjustizministerium. (Bild: Wiki Commons / Alexander Kowalski / CC-BY-SA-2.5)
Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) hat sich gegen das Adoptionsrecht für Homo-Paare ausgesprochen, weil "Ehe und Familie" privilegiert werden müssten.
Im Interview mit der "Rheinischen Post" bezeichnete Müller es als "keine gute Idee", gleichgeschlechtliche Paare bei der Adoption mit verschiedengeschlechtlichen gleichzustellen: "Es gibt keine zwingende Begründung für ein unbegrenztes Adoptionsrecht, also auch solcher Kinder, die nicht in einem Verwandtschaftsverhältnis zu einem der gleichgeschlechtlichen Partner stehen", so der 55-Jährige, der im Saarland eine Koalitionsregierung aus CDU, FDP und Grünen anführt.
In Deutschland ist seit 2005 lediglich die Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Paare möglich - es darf in einer Lebenspartnerschaft also nur das leibliche Kind des Partners adoptiert werden. Selbst diese Regelung wurde damals von der Union abgelehnt. Bayern wollte das kleine Adoptionsrecht sogar vom Bundesverfassungsgericht für grundgesetzwidrig erklären lassen, zog die Klage aber 2009 zurück (queer.de berichtete). Kurz zuvor hatte das Bundesjustizministerium eine Studie veröffentlicht, die mit dem konservativen Mythos aufräumt, dass Schwule und Lesben automatisch schlechtere Eltern sind (queer.de berichtete).
"Besonderer Schutz" für (Hetero-)Ehe und (Hetero-)Familie
Als Grund für seine Ablehnung nennt Müller Artikel 6 des Grundgesetzes: "Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz des Staates. Das ist auch im Adoptionsrecht zu beachten", so der Ministerpräsident. Allerdings hat das Bundesverfassungsgericht bereits 2002 festgestellt, dass der "besondere Schutz" der Ehe nicht bedeutet, dass andere Lebensgemeinschaften diskriminiert werden müssen.
Im Streit um das Ehegattensplitting hat Müller Homo-Paaren vergangene Woche noch Hoffnung gemacht, als er eine Gleichstellung in Aussicht stellte (queer.de berichtete). Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble will aber weiterhin Homo-Paare im Einkommensteuerrecht wie Fremde behandeln. Auch er begründet das mit der "Förderung der Ehe". (dk)















Das war auch "keine gute Idee" so ein seltsames Interview mit herablassenden und zweifelhaften Aussagen zum Thema Homo-Adoption, Ehe und Familie zu geben!
Schönen Gruß
Christine
P.S. Wenn Sie die Politik der Realität und den Bedürfnissen der Menschen nicht anpassen, werden Sie wohlverdient bald im Museum landen!