Stehen auch in schlechten Zeiten hinter ihrem Verein (derzeit Tabellenletzter): Die Stuttgarter Junxx mit VfB-Präsident Erwin Staudt (3.v.l. hinten). (Bild: Felix Anderl)
60 Teilnehmer werden zum 7. internationalen Treffen der Queer Football Fanclubs (QFF) in Hamburg am kommenden Wochenende erwartet.
Es haben sich Vertreter von 16 deutschen und drei schweizerischen Fußball-Fanclubs angemeldet, die für mehr als 800 schwul-lesbische Mitglieder sprechen. Organisator des dreitägigen Treffens ist der St.-Pauli-Fanclub Queerpass. Die Devise der Veranstaltung lautet: "Getrennt in der Farbe, vereint in der Sache!".
Teile der Konferenz werden um das Millerntorstadion, der Heimstätte des FC St. Pauli, abgehalten. Im Schmidt-Theater findet das umfassende Arbeitsprogramm statt, hier werden zukünftige Aktionen geplant. Der ehemalige Präsident des FC St. Pauli, Corny Littmann, stellt dem Netzwerk Räumlichkeiten seines Theaters an der Reeperbahn kostenlos zur Verfügung.
Dialog mit Vereinen
Zudem gibt es am Samstag eine Podiumsdiskussion zum Thema "Jung, homosexuell und Fußballspieler - geht das? Wie wird Homosexualität bei Vereinen und Verbänden in der psychosozialen Ausbildung von Nachwuchsspielern behandelt?". Dazu werden Verantwortliche der Spitzenclubs Werder Bremen, Hamburger SV, FC St. Pauli sowie der Geschäftsführer des Hamburger Fußballverbandes erwartet. Am Abend feiern die schwul-lesbischen Fans gemeinsam im Jolly Roger, der offiziellen St.-Pauli-Fankneipe, die QFF-Party "Musik für Zicken und Zecken" (St. Pauli-Anhänger wurden von konkurrierenden Fans in der Vergangenheit als "Zecken" verunglimpft).
"Mit schwul- lesbischen Fans aus 20 europäischen Fußballfanklubs können wir in Hamburg Anhänger aus mehr Städten zu unserer Konferenz begrüßen als jemals vorher", freut sich QFF-Sprecher Dirk Brüllau. Er erklärte, dass die Akzeptanz der Fußballclubs an schwul-lesbischen Fanclubs gestiegen sei: "Sie alle haben ein Interesse an einem Dialog auf gleicher Ebene zwischen schwul- lesbischen Anhängern und den Gremien", so Brüllau. So könne Schwulenhass im Fußball "erfolgreich und nachhaltig" bekämpft werden. (pm/dk)