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  • 16. September 2010 9 2 Min.

Unter den vorübergehend Festgenommenen war der schwule Abgeordnete Sunil Pant

Rückschlag in Nepal: Bei einer Demonstration für die Einführung von Personalausweisen für Transgenders wurden am Dienstag über 70 Aktivisten festgenommen.

Unter den Verhafteten befand sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters auch der offen schwule Parlamentsabgeordnete und Vorsitzende der Blue Diamond Society, Sunil Pant. Diese hatte zu dem Protest vor dem Regierungsgebäude in der Hauptstadt Kathmandu aufgerufen, weil sich Innenminister Bhim Rawal entgegen eines Gerichtsentscheids weigert, Personalausweise mit dem Merkmal "drittes Geschlecht" auszustellen. Nepals oberstes Gericht hatte 2007 in einem bahnbrechenden Urteil Personen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Identitäten gleiche Rechte zugesprochen.

"Unsere Geduld ist am Ende", sagte Sunil Pant gegenüber der indischen Tageszeitung "Deccan Herald": "Wir schämen uns für diese Regierung, die ihren Bürgern das fundamentale Recht auf einen Personalausweis verweigert." Ohne Ausweis könnten Transgenders in Nepal weder eine Hochschule besuchen, einem Job bekommen, ein Konto eröffnen oder verreisen. "Selbst die Behandlung in einem Krankenhaus ist ein Problem", sagte Pant.


Transgender beim Gay Pride Kathmandu im August 2010

Kathmandus Polizeichef Ramesh Kharel begründete die Festnahmen mit einem Gesetzesverstoß. Vor dem Regierungsgebäude seien Demonstrationen und Menschenansammlungen nicht erlaubt. Alle Aktivisten wurden am Nachmittag wieder freigelassen.

Sunil Pant möchte nun mit dem nepalesischen Ministerpräsidenten Madhav Kumar selbst über die Angelegenheit verhandeln, hat aber bislang hat keinen Termin bekommen. Um den Transgender-Perso durchzusetzen, schließt er selbst einen Hungerstreik nicht aus.

Die Situation für Schwule, Lesben und Transgenders hat sich in dem Himalaya-Staat in den letzten Jahren deutlich verbessert. Es finden öffentliche Homo-Hochzeiten und queere Schönheitswettbewerbe statt. Im vergangenen Monat nahmen Hunderte Aktivisten an Nepals erster Gay-Pride-Pride in der Hauptstadt Kathmandu statt. (cw)

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-w-

#1 LorenEhemaliges Profil
  • 16.09.2010, 14:00h
  • Russland? Nepal? Und in UK weilt der Papst zum Staatsbesuch. Rollback?
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#2 moschusAnonym
  • 16.09.2010, 14:21h
  • schön, dass es noch solche politiker gibt.
    klar, bannmeile brechen für eine gute sache.

    hier profilieren sich politiker fast aller parteien an dammbrüchen für schlechte sachen.

    (kriege, finanzmanipulationen, kalter und heisser raub)
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#3 KameliendameEhemaliges Profil
  • 16.09.2010, 16:42h
  • Leider passiert es immer wieder das Regierungen versuchen sich dem Rechtsspruch oberster Gerichte zu wiedersetzen wenn er ihnen nicht genehm ist...
    Einen ähnlichen Fall gabs vor ner Weile auch in Östereich... da hatte das oberste Gericht entschieden das man den Betroffenen eine Personenstandsänderung (Pass des Wunschgeschlechts) auch dann gewähren muss wenn die genitale Anpassungsop nicht vorgenommen wird.
    Das entsprechende Ministerium weigerte sich aber sturr das anzuerkennen bis sie den nächsten Schuß vor den Bug vom Gericht bekamen...

    Tja und in DE?
    Da siehts immer noch so aus das man ohne genitale OP keine Personenstandsänderung bekommt. Und selbst die Vornamensänderung bedarf den Weg des Gerichtes , das dann mehrere Gutachter bestellt, die daraufhin nach gut dünken entscheiden ob die betreffende Person denn auch wiiiiirklich transexuell ist.
    Natürlich alles auf Kosten der Betroffenen...
    (Paar tausend Euro !)

    Es wird Zeit das der Gesetzesentwurf der Grünen endlich Realität wird... das wäre zumindest nen Anfang auf nem Weg zur Besserung.

    Den Aktivisten in Nepal wünsche ich auf jeden fall viel, viel Glück! Auf das diese Ungerechtigkeit bald ein Ende findet.
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