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  • 23. September 2010 65 2 Min.

1,5 Prozent halten die Fahne hoch – was macht der Rest? (Bild: CarbonNYC / flickr / by 2.0)

Bei einer Umfrage der britischen Statistikbehörde gaben 1,5 Prozent der 450.000 Befragten an, schwul oder lesbisch zu sein.

Das Office for National Statistics (ONS) hat am Donnerstag erste Daten für sein stichprobenartige telefonische Volkszählung veröffentlicht, darunter auch die erstmals gestellte Frage nach der eigenen sexuellen Identität. Insgesamt gaben 1,0 Prozent der Befragten an, "Gay / Lesbian" zu sein, weitere 0,5 Prozent erklärten, sie seien bisexuell. Demnach lebten in Großbritannien 481.000 selbst erklärte Schwule und Lesben und 245.000 Bisexuelle. Die Zahl der Heterosexuellen beläuft sich dagegen auf 46,9 Millionen (94,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung).

Weitere 3,3 Prozent der Befragten weigerten sich, eine Antwort zu geben oder sagten "Weiß nicht". Die Fragensteller waren in diesem Fall angehalten, nicht auf einer Antwort zu bestehen, sondern die nächste Frage zu stellen, erklärte das ONS. Einige der Befragten hätten gar nicht auf die Frage reagiert oder seien darüber erbost gewesen.

Außerdem sagten noch 0,5 Prozent, sie seien weder hetero, bi noch homo­sexuell. Dazu gehören etwa Asexuelle oder Menschen, die die Trennung zwischen Mann und Frau ablehnten.

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Befragung ein "Experiment"

Die Statistikbehörde erklärte, die Frage sei ein "Experiment" und müsse nicht den wirklichen Anteil an Schwulen und Lesben in der Gesellschaft anzeigen. So sei es etwa möglich, dass bei manchen der telefonisch befragten Teilnehmer andere Mitglieder des Haushalts im Raum seien, vor denen die wahre sexuelle Identität geheim gehalten werden soll.

Der Anteil von Schwulen und Lesben schwankt der ONS zufolge in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. So identifizieren sich eher junge, gut ausgebildete und wenig religiöse weiße Briten als "gay" oder "lesbian". Gerade unter Menschen mit wenig Berufsausbildung oder unter ethnischen Minderheiten geben dagegen weit weniger zu, homosexuell zu sein. Den höchsten Anteil an Schwulen, Lesben und Bisexuellen gibt es in der Hauptstadt London (2,2 Prozent), den niedrigsten Anteil in Nordirland (0,9 Prozent).

Kinder spielen im Leben der meisten Schwulen und Lesben keine Rolle: In gerade einmal acht Prozent ihrer Haushalte wohnt auch ein Kind. Bei Bisexuellen liegt der Anteil dagegen bei einem Drittel.

Studien zum Anteil von Schwulen und Lesben haben bislang verschiedene Ergebnisse hervorgebracht. So kam in Deutschland eine Untersuchung der Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) für den Sender Pro Sieben zum Ergebnis, dass 1,8 Prozent der Bevölkerung schwul oder lesbisch ist (queer.de berichtete). Die britische Regierung geht offiziell davon aus, dass sechs Prozent aller Briten dem gleichen Geschlecht zugeneigt sind – darin enthalten sind allerdings auch die "Klemmschwestern". Bei US-Studien schwanken die Ergebnisse zwischen einem und fünf Prozent. Und laut dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad beträgt der Homo-Anteil in seinem Land 0,0 Prozent (queer.de berichtete). (dk)

#1 FeiglingeAnonym
  • 23.09.2010, 16:48h

  • Hier sieht man wieder mal was Heterosexismus und die omnipraesente Homophobie mit uns macht. Egal zu welcher Zeit und in welchem Land 5-10 Prozent waren und sind homosexuell. Dass davon nur gerade 1,5 Prozent anonym am Telefon zu sich stehen koennen, müsste ein deutliches Signal an Politik und Gesellschaft sein viel mehr fuer unsere Nicht-Diskriminierung und Glichberechtigung zu tun.
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#2 schwulenaktivist
  • 23.09.2010, 16:53h
  • Bei der Homosexualität werden die Fragen immer falsch gestellt. Schon Kinsey fragte nicht nach der Orientierung, sondern nach möglichen sexuellen Handlungen. Viele haben eine heterosexuelle Orientierung und finden homosex aber auch geil.
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#3 hugoAnonym

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