Die Polizei im niedersächsischen Papenburg hat drei Männer im Alter von 18 bis 19 Jahren geschnappt, die via Datingportale gezielt Jagd auf Schwule machten.
Wie die Polizei am Freitag mitteilte, ereignete sich bereits am 2. September ein brutaler Überfall auf einen schwulen Mann. Der 39-jährige Cloppenburger wurde von den Tätern über eine schwule Internet-Datingplattform unter falschen Versprechungen in ein Gewerbegebiet in Papenburg gelockt. Als er gegen 21 Uhr am vereinbarten Treffpunkt ankam, haben ihn die jungen Männer mit Pfefferspray besprüht, massiv geschlagen und getreten. Der Mann erlitt unter anderem einen Nasenbeinbruch und musste im Krankenhaus versorgt werden. Die Lokalzeitung "General-Anzeiger" kommentierte das mit der zynischen Überschrift "Statt Liebe gab es Schläge und Tritte".
Ein weiterer Überfall ging schief
Die weiteren polizeilichen Ermittlungen deckten eine zweite versuchte Raubtat der jungen Papenburger auf. Auch in diesem Fall lernten sie eine älteren Mann aus dem Emsland in einem Internetforum kennen und dirigierten das spätere Opfer ebenfalls nach Papenburg, um es auszurauben. Der Mann konnte sich aber wehren und den Tätern entkommen.
Die drei Männer sind nach Polizeiangaben in vollem Umfang geständig. Bei ihnen konnten bei Durchsuchungen noch Pfefferspray, Maskierungen und Elektroschocker beschlagnahmt werden. Ihnen droht nun eine Haftstrafe bis zu drei Jahren.
Vorsicht bei Online-Dates
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Die Polizei in Papenburg vermutet, dass die Männer auch andere Opfer in schwulen Datingportalen gefunden haben. Sie werden gebeten, sich bei der Behörde unter (04961) 9260 zu melden. (dk)