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- 30. September 2010 2 Min.

Facebook-Bild von Tyler C.
Ein 18-jähriger Student aus New Jersey hat Selbstmord begangen, nachdem Kommilitonen ihn beim Sex mit einem anderen Mann gefilmt und das Video veröffentlicht haben.
Tyler C., ein Student der staatlichen Rutgers University, ist letzten Mittwoch von der George-Washington-Brücke in New York City gesprungen. Er konnte später nur noch tot aus dem Hudson River geborgen werden. Die Polizei ermittelt gegen zwei Studienanfänger, die heimlich das Video des 18-Jährigen aufgenommen und im Internet veröffentlicht haben. Den beiden Verdächtigen, einem Mann und einer Frau, droht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
Einer der Verdächtigen war C.s Zimmergenosse im Studentenwohnheim, berichtet "ABC News". Er hat bereits am 19. September getwittert: "Mein Mitbewohner hat gefragt, ob er das Zimmer bis Mitternacht haben kann. Ich bin ins Zimmer von Molly (einer Zimmernachbarin, Red.) gegangen und habe meine Webcam angemacht. Ich habe gesehen, wie er mit einem Typen rumgemacht hat". Zwei Tage später übertrug er live, wie C. in seinem Zimmer Sex mit einem Mann hatte. Am nächsten Tag brachte sich der heimlich Gefilmte um. Er kündigte dabei seinen Selbstmord via Facebook an. Kurz vor der Tat hinterließ er die Nachricht: "Springe jetzt von der GW-Brücke. Sorry!".
Homo-Gruppe: Das war ein Hassverbrechen
Die Homo-Gruppe Garden State Equality fordert nun die Justiz auf, den Fall als Hassverbrechen zu behandeln. "Es macht uns krank, dass jemand in unserer Gesellschaft ein Video macht und damit bedenkenlos das Leben eines Anderen nur zum Spaß kaputt macht", erklärte der Sprecher der Gruppe, Steven Goldstein.
Selbstmorde unter jungen Schwulen häufen sich
In den USA gibt es immer wieder Berichte über Selbstmorde von Schwulen und Lesben. Bereits in der Schulzeit sind für viele homophobe Hänseleien oder sogar tätliche Übergriffe zu viel: So versuchte am 19. September ein 13-Jähriger aus Kalifornien, sich zu erhängen. Er starb schließlich am Dienstag an den Folgen seines Selbstmordversuchs. Der schüchterne Junge war Medienberichten zufolge von Mitschülern wiederholt bedrängt worden.
In Indiana hat sich am 9. September ein 15-Jähriger im Haus seiner Großmutter erhängt. Er soll über Jahre von seinen Mitschülern gemobbt worden sein. Am 23. September hat sich ein 13-Jähriger aus Houston (Texas) mit einem Schuss in den Kopf selbst getötet. Die Pistole hat er von seinem Stiefvater gestohlen. Seine Familie hatte sich zuvor mehrfach bei seiner Schule darüber beschwert, dass der Junge als "Schwuchtel" beschimpft wurde. Die Lehrer sahen aber offenbar keine Veranlassung dazu einzugreifen. (dk)
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