Unbekanntes Land: Der Tag der offenen Moschee soll Vorurteile abbauen. (Bild: michfiel / flickr / by-sa 2.0)
Die Moschee Merkez Camii in Berlin-Kreuzberg hat Vertreter des Lesben- und Schwulenverbandes zu einer Führung eingeladen - jeder darf kommen.
Am Tag der Deutschen Einheit öffnen bundesweit bis zu 1.000 Gotteshäuser ihre Pforten zum "Tag der offenen Moschee". In Berlin nehmen das islamische Vertreter und der LSVD als Anlass, Vorurteile zwischen beiden Gruppen abzubauen.
Jörg Steinert, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg, wirbt für eine rege Beteiligung an der Veranstaltung: "Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Mitglieder sowie Freundinnen und Freunde des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg der Einladung in die Moschee folgen und sich am interkulturellen Dialog beteiligen", erklärte Steinert. "Herr Süleyman Kücück wird uns durch die Moschee führen und Fragen zum Thema Islam und Glaube beantworten."
Der Tag der offenen Moschee findet in Deutschland seit 1997 am 3. Oktober statt. Der Zentralrat für Muslime in Deutschland (ZMD) hat die jährliche Veranstaltung ins Leben gerufen und dabei den Tag der Deutschen Einheit bewusst als Termin gewählt, um die Zugehörigkeit der Muslime zur einheimischen Gesellschaft zu zeigen.
Der Zentralrat hat sich in der Vergangenheit auch für Homo-Rechte eingesetzt. Aiman Mazyek, der Chef des islamischen Dachverbandes, hat sich nach seinem Amtsantritt dafür ausgesprochen, dass Schwule und Lesben im Gleicbehandlungsartikel des Grundgesetzes aufgenommen werden sollten (queer.de berichtete). "Die Verfolgung und Diskriminierung von Homosexuellen findet keine islamische Rechtfertigung", erklärte Mazyek. (dk)
LSVD-Führung durch die Moschee Merkez Camii (Wiener Straße 12, 10999 Berlin) am 3. Oktober um 12 Uhr. Teilnehmer der Führung treffen sich um 11.50 Uhr vor der Moschee. Bitte nicht verwechseln mit der großen Omar-Ibn-Al-Khattab-Moschee an der Ecke Wiener Straße.