
https://queer.de/?12891
- 11. Oktober 2010 3 Min.

Bette Midler überreicht den Preis an Pink
Die erfolgreiche Pop-Sängerin Pink ist am Samstag mit dem "Ally for Equality Award" der Human Rights Campaign ausgezeichnet worden. Über 3.000 Teilnehmer feierten die engagierte Amerikanerin beim "National Dinner" der Organisation in Washington.
Überreicht wurde der Preis von Bette Midler, die zunächst viel über sich erzählte. Dann lobte sie Pink nicht nur als Künstlerin, sondern als in vielen Initiativen engagierte Aktivistin, die sich "gleiche Rechten für Alle" auf die Fahne geschrieben habe. "Wo immer sie erscheint, gibt sie ihr Menschenbild wieder, eines von Fairness, Freundlichkeit, Toleranz und Chancengleichheit", lobte Midler. Damit sei sie ein Beispiel für uns alle: "Denn sie weiß, dass wir keine Menschen sind, solange nicht jeder von uns vollständig als Mensch anerkannt wird."
"Wir alle wollen geliebt werden, akezptiert und verstanden - und leider hat die Menschheit das noch nicht verstanden", sagte die Sängerin in ihrer Dankesrede. Sie wünsche sich, dass der Spruch "ich bin schwul" nicht weitere Reaktionen hervorrufe als "ich bin vom Sternzeichen Jungfrau". Bei allen Repressionen sei es wichtig, Humor zu bewahren. "Und niemand hat mehr Humor als meine schwulen Jungs".
Die 31-jährige Sängerin ist seit Jahren bei der Human Rights Campain aktiv. Sie unterstützt Aids-Organisationen und Entwicklungshilfe und engagiert sich im Tierschutz. Pink nahm auch Teil an einer Demonstration gegen Proposition 8, einem (erfolgreichen) Volksbegehren gegen die Homo-Ehe in Kalifornien. Es ärgere sie, dass trotz all den drängenden Problemen der Welt Zeit, Energie und Geld verschwendet würden, um Liebe zu verbannen, sagte sie in ihrer Dankesrede.
Mut für Schüler

Pink fand ihre Schulzeit selbst furchtbar
Auch zu einem akuten Problem, den hohen Selbstmordraten von schwulen Schülern in Amerika, nahm Pink in deutlichen, einfühlenden wie kämpferischen Worten Stellung: "Zunächst mal an die Bullies: Wenn ihr wirklich Euren Frust an jemand ablassen wollt: kommt und findet mich!", so die Sängerin.
"Aber im Ernst: Es gibt Leben nach der High School. Ich wünschte, mir hätte das jemand gesagt. High School sucks. Aber das Leben nach der High School ist umwerfend: Da warten Leute mit offenen Armen, die dich für das schätzen, was Du bist, für die Familie, die du dir schaffst. Da sind Freunde, die einfach darauf warten, dich zu lieben." Pink berichtete von eigenen Momenten in der Kindheit, in der sie an Selbstmord gedacht habe. Aber dann habe sie ihr Ding durchgezogen, und Leute, die das störte, hätten ihr den Hintern küssen können.
Auszeichnung für "Modern Family" und Lee Daniels
Die Human Rights Campain ist die größte Bürgerrechtsorganisation für Schwule und Lesben in den USA. Der "Ally For Equality Award" wird jährlich vergeben. Frühere Preisträger umfassen Prominente wie den Moderator Keith Olbermann oder die Schauspielerin Vanessa Williams ("Ugly Betty"), aber auch Politiker und Ärzte.
Bei der Gala wurde auch die amerikanische Fernsehserie "Modern Famile" mit dem "National Arts & Culture Award" ausgezeichnet, der Preis wurde von den Darstellern Eric Stonestreet, Jesse Tyler Ferguson, und Sofia Vergara entgegengenommen. Der Regisseur Lee Daniels ("Precious", "Monsters Ball") erhielt den "Visibility Award". (nb)
