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  • 22. Oktober 2010 36 2 Min.

Präsident Barack Obama: "Ihr habt es nicht verdient, gemobbt zu werden" (Bild: YouTube)

US-Präsident Barack Obama hat am Donnerstag ein Video veröffentlicht, in dem er für ihre sexuelle Orientierung gemobbten Jugendlichen Mut zuspricht.

Obamas dreiminütige Rede ist Teil des Videokanals It Gets Better, der nach der Selbstmordserie unter schwulen Teenagern eingerichtet wurde: "Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, wenn man für sein Schwulsein gehänselt wird, aber ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man aufwächst und das Gefühl hat, nicht dazuzugehören", erklärte Obama. "Aber ich will euch eines sagen: Ihr habt nichts falsch gemacht. Ihr habt es nicht verdient, gemobbt zu werden. Draußen wartet eine ganze Welt auf euch, die voller Möglichkeiten ist." Er appellierte an die Jugendlichen, sich bei Problemen an Vertrauenspersonen zu wenden.

Das "It Gets Better"-Projekt wurde im September vom Sexkolumnisten Dan Savage als Reaktion auf den Selbstmord eines 15-Jährigen ins Leben gerufen: "Ich wünschte, ich hätte mit diesem Jungen fünf Minuten reden können. Ich wünschte, ich hätte ihm sagen können, dass es besser wird", erklärte Savage bei der Gründung. In den letzten Wochen und Monaten gab es aber immer wieder Berichte über Schüler oder junge Studenten, die sich nach Mobbing durch andere Jugendliche das Leben genommen haben. Erst am Dienstag brachte sich ein 19-jähriger Student der Oakland-Universität in Michigan nach seinem Coming-out um. Gegenüber dem lokalen Radiosender erklärte die Tante des Opfers: "Vor seinem Tod hat er zu mir gesagt: 'Ich weiß nicht, was falsch gelaufen ist. Seit meinem Coming-out behandeln mich die Leute anders. Ich weiß nicht, was ich tun soll'".

Der eingerichtete Videokanal soll Jugendlichen Mut machen, die von Mitschülern wegen ihrer angenommenen sexuellen Orientierung gemobbt werden. Inzwischen sind schon hunderte Videos hochgeladen worden, darunter Dutzende von Prominenten wie Gloria Estefan, Zachary Quinto oder Ke$ha. Auch Außenministerin Hillary Clinton hat schwulen und lesbischen Jugendlichen zugesichert, dass sie sich auf eine gute Zukunft freuen können.

In den USA wird nun auch darüber diskutiert, wer die Schuld an der Selbstmordserie trägt. Einer neuen Umfrage zufolge glauben 72 Prozent der Amerikaner, dass die Kirchen zumindest mitverantwortlich sind. Besonders Katholiken sehen demnach die homofeindlichen Botschaften ihrer Glaubensgemeinschaft kritisch, so das Public Religion Research Institute, das letzte Woche insgesamt 1.000 US-Bürger befragte. Dan Savage ist nicht überrascht: Er habe wie Millionen anderer Schwuler und Lesben die Erfahrung gemacht, dass die Kirchen eher homofeindliche als homofreundliche Botschaften aussenden, sagte er nach Angaben von CNN. (dk)

teaserbild
Video-Galerie(25 Videos) Prominente und nicht prominente Schwule, Lesben, Bisexuelle und Heteros haben Hunderte Videos aufgenommen, um Schulkindern Mut zu machen. Hier sind einige davon.
-w-

#1 kokAnonym
  • 22.10.2010, 12:55h
  • Na ja, beim Versprechungen machen ist der Nobelpreisträger ja wirklich ziemlich weit vorn ... Vielmehr kann man bei einem solch ideologisch gehirngestutzten Volk allerdings auch nicht erwarten. Schon erschreckend, dass einer Verbesserung der Lebensumstände für Schwule und Lesben gerade im vermeintlich freiheitsliebenden Amerika mit Hass und Gewalt begegnet wird. Da nützt auch ein Vorschussnobelpreis nix ...
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#2 XDAAnonym
  • 22.10.2010, 13:06h
  • Antwort auf #1 von kok
  • "Na ja, beim Versprechungen machen ist der Nobelpreisträger ja wirklich ziemlich weit vorn"

    stimmt total.

    Frage mich immer noch wieso er den Friedensnobelpreis bekommen hat, die diesjährige Entscheidung der Jury ist weitaus besser. An seiner Stelle würde ich mich schämen ...
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#3 Timm JohannesAnonym
  • 22.10.2010, 13:16h
  • Eine sehr gute Aktion von Präsident Barack Obama.

    Wer hat Schuld an dieser Entwicklung in den USA ?

    Zum einem sind es selbstverständlich bestimmte (!) Kirchenleitungen und Kirchenvertreter, insbesondere von evangelikalen, mormonischen und baptistischen Kirchen sowie von der katholischen Kirchenleitung. Ohne Zweifel tragen sie eine Mitschuld.

    ---
    Aber das allein kann es nicht erklären, denn auch hier in Deutschland, Belgien oder Spanien stößt seit Jahr und Tag immer wieder die katholische Kirchenleitung durch die verschiedensten katholischen Bischöfe zum Angriff auf homosexuelle Paare und deren staatliche Anerkennung. Gleichwohl hat sich hier zumindest in West-/Nord/Mittel-/Südwesteuropa das gesellschaftliche Klima erheblich zugunsten homosexueller Menschen verbessert; in Osteuropa sieht es nicht ganz so gut aus, leider.

    Mitursache für diese Entwicklung in den USA ist die Entwicklung der Partei der konservativen Republikaner in den letzten beiden Jahrzehnten.

    Während sich die Demokraten auf die Seite homosexueller Menschen und auf die Seite der staatlichen Anerkennung homosexueller Paare gestellt haben, kämpfen die konservativen Republikaner mit aller Kraft seit Jahren dagegen. Dieser Zweikampf der beiden großen Parteien in den USA bei diesem sensiblen Gesellschaftsthema führt zu regelrechten Hassausbrüchen in den Reihen der republikanischen Politiker und bringt republikanische Kandidaten hervor, die zutiefst homophob sind und dies auch offen zeigen.

    Schon erschreckend, was für Kandidaten bei den Republikanern mittlerweile das Bild bestimmen und wie dort diese Tea-Party-Bewegung in den Reihen der Republikaner entsteht.

    Es liegt daher auch an diesem Dualismus in den USA, das dort derart die Republikaner nach Rechts abdriften und hierbei das Thema Homosexualität in der politischen und medialen Debatte missbrauchen. Das hat natürlich dann auch Auswirkung auf homosexuelle Jugendliche in den USA, wenn sie diese Politik und Medienschlachten im Alltag erleben und wegstecken müssen.

    Die Entwicklung der Partei der Republikaner in den USA ist sehr, sehr bedenklich und kritisch zu betrachten. Hier im politischen System Deutschlands würde ich die Republikaner klar Rechts von der CDU/CSU mittlerweile einsortieren und auf eine Stufe mit der deutschen Kleinpartei DVU oder der deutschen Kleinpartei den Republikanern stellen.
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