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  • 26. Oktober 2010 21 2 Min.

Barcelona will den Papst mit Liebe empfangen

Bereits 12.000 Menschen haben sich beim Queer Kissing Flashmob anlässlich des Papstbesuches verabredet - doch nun macht die soziale Netzwerkseite Facebook den Organisatoren das Leben schwer.

Vor der weltbekannten Kathedrale in Barcelona planen Homo-Aktivisten am 7. November eine gemeinsame Kuss-Aktion, um gegen die Einmischung von Papst Benedikt XVI in die Diskussion um Homo-Rechte in Spanien zu protestieren. Die Organisatoren verbreiten ihren Aufruf via Twitter und Co., erhalten aber nun Gegenwind vom Portal Facebook: Nachdem sich bereits 12.000 Menschen zu der Aktion verabredet haben, wurde die Seite "Queer Kissing Flashmob" abgeschaltet. In seinen Bedingungen verbietet die US-Seite unter anderem, "bösartigen Handlungen" durchzuführen.

Organisatorin Marylène Carole sagte gegenüber der Zeitung "El Periódico de Catalunya", sie könne immer noch nicht fassen, dass Facebook profanes Küssen als eine Gefahr ansehen könne. "Wie kann Küssen im 21. Jahrhundert als revolutionär gelten?" Allerdings dürfte die Facebook-Zensur dem Flashmob weitere mediale Aufmerksamkeit verschaffen - und so der Aktion nützen. Inzwischen gibt es eine neue Facebook-Seite, auf der ein Foto mit küssenden Männer unkenntlich gemacht wurde. Dort sind am Dienstagmorgen rund 850 Zusagen registriert.

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Zwei Minuten Lippenkontakt

Die Aktion soll gegen 9 Uhr morgens beginnen, wenn der Papst gerade aus der Kathedrale tritt. Wie bei Flashmobs üblich, sollen die Teilnehmer wie aus dem Nichts auftauchen. Nach einem Signalton sollen sie sich exakt zwei Minuten lang leidenschaftlich küssen. Danach, so der Plan, soll sich die Gruppe wieder verteilen, als sei nichts geschehen.

Papst Benedikt XVI und seine Kirche haben sich in Spanien wie in keinem anderen Land in die innenpolitische Diskussion um Homo-Rechte eingemischt. Schon bei einem Besuch 2006 forderte er die sozialistische Regierung auf, die Gleichstellung von Homo- und Heterosexuellen im Eherecht wieder aufzuheben (queer.de berichtete). Bei der Parlamentswahl 2008 machte die katholische Kirche schließlich offen Wahlkampf für die konservative Opposition, die die Rechte von Schwulen und Lesben wieder beschneiden will. Außenminister Miguel Ángel Moratinos warf dem Papst und der Kirche daraufhin "politischen Terrorismus" vor (queer.de berichtete). (dk)

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#1 herve64Ehemaliges Profil
  • 26.10.2010, 09:22h
  • "Organisatorin Marylène Carole sagte, sie könne immer noch nicht fassen, dass Facebook profanes Küssen als eine Gefahr ansehen könne. "Wie kann Küssen im 21. Jahrhundert als revolutionär gelten?", erklärte sie gegenüber der Zeitung "El Periódico de Catalunya".":

    Ja, ganz einfach: in einer Ellenbogen-Gesellschaft, die nur auf ausbeuterische Leistungsausnutzung von Menschen durch andere getrimmt ist, ist allein der Austausch von Zärtlichkeiten etwas Subversives. Das hält die Leute vom Arbeiten ab und verführt sie zum Nachdenken über ihre Situation. Letzten Endes ist das an sich kein homophober Akt, sondern Homophobie an sich ist ein Druckmittel auch im Social Networking, das wiederum ein Kontrollmittel über den Einzelnen ist.
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#2 CarstenFfm
  • 26.10.2010, 09:33h
  • Tolle Aktion

    Nun dürfte der Platz vor der Kathedrale dann voll mit Gläubigen sein, wenn der Papst kommt... da können die doch gar nicht so aus dem Nichts auftauchen.
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#3 I.Ramos GarciaAnonym
  • 26.10.2010, 09:51h
  • Papst Benedikt sollte sich das Maul halten, weil sogar Jesus e.n. Mann liebte, sein Vetter Johan Evangelist (erinnern wir uns an das letztes Nachtessen & wie Johannes s.n. Kopf & Koerper an den Schulter & Seite Jesus liegte)
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