8 Kommentare
- 05.11.2010, 17:42h
- Leider gibt es gerade in Afrika noch viele Verfolgerstaaten: Südafrika ist da eine rühmliche und löbliche Ausnahme.
Das einzig Gute in Afrika ist mittlerweile: endlich werden diese skandalösen Zustände in Afrika auch thematisiert und in den Medien genannt. Vor zehn Jahren waren die Zustände genauso schlimm in Afrika: nur damals wurde darüber nicht einmal "gross" geredet.
Das Thema "Afrika und Legalisierung von Homosexualität" gehört viel stärker in der deutschen Entwicklungshilfe bearbeitet und thematisiert. Deutschland ist weltweri eines der wichtigsten Geber von Entwicklungshilfe und hier sollten wir ansetzen, damit in Afrika Verbesserungen auch für homosexuelle Menschen erreicht werden.
Daher finde ich es auch gut, wenn die Queer-Redaktion Nachrichten aus Drittweltstaaten in die deutsche Sprache rüberbringt. Dafür gibt es ein Lob von mir. - |
- 05.11.2010, 18:58h
- Kamerun war vor sehr langer Zeit eine deutsche Kolonie, danach kamen die Franzosen. Gut, daß sich vier Organisationen endlich den Mißtständen in diesem Land entgegentreten!
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- 06.11.2010, 04:14h
- Herr Bewire, Sie kommen im Rahmen des 17. Queerfilmfestivals am Samstag nach Bremen, um zu dem Film "Kuchus of Uganda" eine Einführung über die Situation von Homosexuellen in Uganda zu geben.
Bewire: Der Film zeigt das Leiden von sexuellen Minderheiten in Uganda und ihren Kampf dagegen, die Brutalität des Regimes und der Gesellschaft.
Uganda ist eine vor allem christliche Gesellschaft. Warum diese Verfolgung?
Wir hatten früher politische Führer in Uganda, die homosexuell waren und das war kein Problem. Ich persönlich denke inzwischen, dass Homophobie auf den westlichen Einfluss zurückzuführen ist. Das kam mit den christlichen Missionaren.
www.taz.de/1/nord/bremen/artikel/?dig=2010/10/16/a0080&cHash
=8ecb94aff0
"....Die Wurzeln unserer Mission gehen auf den deutschen Pioniermissionar Dr. Karl Kumm zurück, der 1904 in England die SUDAN UNITED MISSION gründete. In den folgenden Jahren entstanden verschiedene nationale Zweige. Die ersten deutschen Missionare reisten mit dem schweizer Zweig aus. 1980 wurde dann die VEREINIGTE KAMERUN- und TSCHAD-MISSION e.V. (VKTM) gegründet. Sie war ein Zusammenschluß zweier Missionsgruppen, die schon vorher mit schweizer Organisationen in den Ländern Tschad und Kamerun gearbeitet hatten.
Die VKTM ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) und arbeitet auf der Basis der Evangelischen Allianz. Ihre Freunde, Mitarbeiter und Missionare kommen aus Landeskirchen, Freikirchen und Gemeinschaften.
Gott schenkte seit 1980 einen neuen Aufbruch....."
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www.aem.de/article.php?channel=8&article=20&second=yes&id=7
"....Der Abgeordnete David Bahati von der ugandischen Regierungspartei hat die Anti-Homosexuality Bill im Parlament eingebracht.
Bahati gehört zu dem evangelikalen Netzwerk "The Family" aus den USA, Präsident Museveni selbst ist regelmäßiger Gast beim Prayer Breakfast, dem religiös-politischen Event der Evangelikalen...."
www.taz.de/1/nord/bremen/artikel/?dig=2010/10/16/a0080&cHash
=8ecb94aff0 - |
- 06.11.2010, 12:02h
Das traurige beim Thema Menschenrechte ist, dass nach wie vor, sich praktisch nur westliche Staaten wirklich daran halten. Zudem nehmen es die USA ebenfalls nicht so genau.
Ich rege mich auch nicht mehr ueber solche Barbarenstaaten auf, jedoch ueber die UNO die seit ihrer Existenz nicht wirklich viel mehr als Absichtserklaerungen zu Stande gebracht hat. Papier ist ja geduldig. Was wir in den westlichen Laendern fordern koennen ist ein Bleiberecht fuer alle GLBT aus Entwicklingslaendern. Zudem sollten wir nicht in solche Laender verreisen und die Entwicklingshilfe stoppen. Diese ist zwar gut gemeint, dient aber in Wahrheit dazu, die gewollte Abhaengigkeit dieser Laender zu zementieren und verhindert Aufstaende und Revolutionen. So aendert sich nie was zum Positiven.- |
- 06.11.2010, 12:21h
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Zu hoch sollte man zugegeben auch im Westen, inklusive Schweiz, das Fähnchen Menschenrechte nicht halten, da ist auch nicht alles Gold was glänzt. Die USA sollten sogar besser ganz still sein.
Fürs Fleißsternchen reichts in Europa zwar auch nicht, aber man schlägt sich ganz passabel.
Im weltweiten Vergleich ist halt unter den Blinden der Einäugige König. - |
- 07.11.2010, 04:17h
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Da uns häufig suggeriert werden soll, dass Afrika vor der christlichen Missionierung eine Art Homo-Paradies gewesen sein soll:
45 % Prozent der Afrikaner sind Moslems, nur 40 % Christen. Der Hass auf Schwule ist aber im islamischen Norden genauso ausgeprägt wie im christlichen Süden. Weitere 15 % sind Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen, die ebenfalls Hass auf Schwule propagieren.
Die meisten afrikanischen Staaten wurden um 1960 unabhängig, für fehlende Homo-Rechte im Jahre 2010 sind daher zunächst mal Afrikaner verantwortlich zu machen.
Für die meisten Afrikaner ist Homosexualität ein westlicher Import, und jeder Politiker, der dagegen vorgeht, ist in den Augen seiner Untertanen ein Held, der "afrikanische Werte" verteidigt. - |
- 07.11.2010, 11:13hberlin
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ich glaube es geht nicht um die vorstellung wie homosexualität heute durch "westliches vorbild" besetzt wird, sondern auch darum, wie die kulturelle auslöschung einer indigenen kultur in 200 jahren kolonialismus funktioniert und ihr brutales gesicht wieder spiegelt!
Versklavung und nicht nur der missbrauch zur körperlich ökonomischen ausbeutung, tragen ihre früchte, egal ob sie über den einflussgürtel der islamischen eroberer in vorkolonialer zeit ablaufen oder mit beginn der landbesitznahme durch weiße, christliche herrenmenschkultur in der heutigen situation enden.
Eine kultur, jeglicher erinnerung beraubt und wenn sich erinnernd , dann nur marginal und den "heutitgen ansprüchen angepasst" , legt sich seine "herkunft " den einflüssen entsprechend zurecht!
Deshalb beginnt die "rückbesinnung" auf kultur nicht mit der unabhängigkeit der staaten sondern erst heute unter dem einfluss ihrer religiösen "berater" .
Da wird jegliche bezugnahme zu früher gebräuchliche riten den erwartungen der religionskolonisten untergeordnet bis hin zur lächerlichen selbstverarschung!
Mit sicherheit wird den schwulen betroffenen in afrika aber auch anderen regionen nicht das "model stonewall " nützen, aber die stonwallgeneration sollte ihen die möglichkeit bieten, dem hass ihrer heimatländer zu entfliehen!
ASYL für sexuelle verfolgung!
Ohne einschränkung, gilt dieses recht doch bereits für frauen und vergewaltigung als begleitung von genozide!
Menschenrechtsgerichtbarkeit ( HAAG oder wo auch immer) die hass und ihre prediger verfolgt, anklagt und verurteilt!
Nur so lässt sich ein schutzschild weben, unter dem verfolgte sich begeben können! - |
Ich hoffe nur, dass solche Staaten auch endlich mal internationalen Druck zu spüren bekommen:
wenn irgendwo Öl ist oder andere wirtschaftliche Interessen bestehen, marschiert man dort gleich ein und tötet massig Menschen um da ran zu kommen.
Aber sobald es um Menschenrechte geht, kann man sich noch nicht mal zu Wirtschaftssanktionen durchringen....
Diese internationale Gleichgültigkeit ist genauso schuldig wie die Verantwortlichen vor Ort.